05.03.2016

DEM der U 21 - Der erste Kampftag

Die Deutschen Meisterschaften der U21 wurden am Samstag durch den Präsidenten des Brandenburgischen Judoverbandes, Dr. Volkmar Schöneburg, eröffnet. Am ersten Kampftag war die Brandenburg-Halle mit 195 Startern und zahlreichen Zuschauern gut gefüllt. 
Der BJV sorgte als Ausrichter gemeinsam mit dem JC 90 Frankfurt (Oder), aber auch mit tatkräftiger Unterstützung vieler BJV-Kampfrichter, der Frankfurter Sportschüler, des KSC Strausberg sowie des SV Motor Babelsberg für optimale Rahmenbedingungen. Auf vier Matten wurden ab 9.30 Uhr die Vorkämpfe ausgetragen. Um 15.00 Uhr starteten dann überpünktlich die Finalkämpfe.
Auch die Judokas des gastgebenden Verbandes waren in den Endkämpfen durch sechs Starter vertreten. Mit zwei Silbermedaillen, drei Bronzerängen und einem fünften Platz stand bereits nach dem ersten Tag ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr zu Buche (2015: 1x Silber, 3x Bronze, 4x 5.Platz).

Im männlichen Bereich waren die Erwartungen von vornherein gedämpft. Mit Fabian Galandi (90 kg) war für Brandenburg nur ein Sportler des ältesten Jahrganges am Start. Der Vorjahres-Fünfte vom UJKC Potsdam setzte sich dann auch als einziger der Brandenburger Männer durch. Nach zwei Vorrunden-Siegen unterlag er im Viertelfinale knapp dem späteren Meister aus Rüsselsheim. In der Trostrunde setzte sich der Potsdamer dann mit einem Sieg gegen Kilian Schulz (MV) durch, der nach dem vierten Shido das Feld räumen musste. Im kleinen Finale wurde Galandi aufgrund einer Verletzung seines sächsischen Konkurrenten kampflos die Bronzemedaille zugesprochen. Seine Vereinskameraden Kilian Ochs (73 kg) und Paul Gaffke (81 kg) verpassten jeweils den Einzug ins kleine Finale und belegten siebente Plätze.

Bei den Frauen der U 21 war die Stimmung optimistischer, was durchaus berechtigt war. Mit Thea Gercken (63 kg), U18-Europameisterin des Jahres 2014, und Johanna Blietz (70 kg), Fünfte der U21-Europameisterschaften im Vorjahr, hatte der BJV zwei heiße Eisen im Feuer. Thea Gercken setzte sich nach drei Vorrunden-Siegen auch im Halbfinale mit einem Ippon für Uchi-Mata klar durch. Im Finale traf die Frankfurterin auf die Titelverteidigerin Lara Reimann vom PSV Duisburg. Zunächst hatte die Brandenburgerin ihre Chancen. Vor allem im Bodenkampf ließ sie mit zwei starken Würgeansätzen das heimische Publikum hoffen. Letztlich geriet sie aber mit einem Yuko für Uchi-Mata in Rückstand. Aus dem anschließenden Haltegriff gab es für die Lokalmatadorin kein Entrinnen mehr. Nach dem Bronzerang im Vorjahr gewann sie diesmal die Silbermedaille.

Ihre Vereinskameradin Johanna Blietz stand in der nächsthöheren Kategorie bereits nach zwei Ippon-Siegen im Halbfinale. Nachdem sie sich mit einem schönen O-Uchi-Gari einen respektablen Waza-Ari-Vorsprung verschafft hatte, ließ die Oderstädterin noch einen Ippon für eine sehenswerte Außensichel folgen. Auch sie traf im Endkampf auf die Vorjahres-Siegerin, Giovanna Scoccimarro vom MTV 1862 Vorsfelde. In einem über weite Strecken ausgeglichenen Finale gelang der Titelverteidigerin in der letzten Kampfminute eine Fußtechnik. Die brachte zwar keinen zählbaren Vorteil, jedoch einen guten Übergang in den Bodenkampf. Mit einem Haltegriff musste sich Blietz letztlich auf den Silberrang verweisen lassen. 

Komplettiert wurde die Medaillen-Ausbeute der Brandenburger Frauen durch die Bronzeränge von Jennifer Vogel (57 kg) und Marlene Galandi (70 kg). Jennifer Vogel unterlag nach drei Vorrunden-Siegen im Halbfinale der späteren Meisterin Jennifer Schwille. Gegen die extreme Linksauslage der Württembergin fand Vogel nicht die richtigen Mittel. Nach vierminütiger Kampfzeit gab eine Bestrafung den Ausschlag. Auch im Kampf um Bronze wurde es gegen eine Württembergerin knapp. Mit dem Schlussgong gelang der Brandenburgerin jedoch noch ein tief angesetzter Tsuri-Komi-Goshi, der die entscheidende Yuko-Wertung zugunsten von Vogel brachte. Nach dem undankbaren fünften Platz im Vorjahr freute sich die Frankfurterin diesmal über Bronze.

Die Jüngste im Bunde der BJV-Starterinnen war Marlene Galandi (Jahrgang 2000). Erst sechs Tage zuvor hatte die Potsdamerin bei den Deutschen Meisterschaften der U 18 die Goldmedaille gewonnen. In der U 21 wurde sie von der Konkurrenz noch härter gefordert, wuchs aber offenbar an dieser Aufgabe. Sieg orientiert stellte sich die junge Athletin der Konkurrenz entgegen. Vor allem mit Schultertechniken war sie gefährlich und erfolgreich. Nur gegen die Titelverteidigerin musste Galandi im Viertelfinale eine denkbar knappe Niederlage einstecken. Im Kampf um Bronze zwang die Sportlerin vom UJKC Potsdam ihre Kontrahentin in der dritten Kampfminute mit einem Armhebel zur Aufgabe. In dieser Gewichtsklasse als fünfter Jahrgang eine Medaille erkämpft zu haben, verdient größten Respekt. Und schließlich haben die Galandis damit auch die Familien-Wertung für sich entschieden. Innerhalb weniger Minuten war die familiäre Edelmetall-Sammlung um zwei DEM-Medaillen erweitert. Da strahlte die stolze Mama völlig zu recht über die Leistungen ihrer beiden „Kleinen“.

Mit einem undankbaren fünften Rang musste sich Vereinskameradin Dena Pohl (63 kg) begnügen. Sie hatte eben erst bei den DEM der U 18 in Herne Bronze gewonnen und schaffte es auch bei den Juniorinnen auf Anhieb ins kleine Finale. Bei einem missglückten Fußwurfansatz gab sie eine Yuko-Wertung ab, konnte den Rückstand jedoch noch ausgleichen. Leider hatte die Potsdamerin aber auch eine Bestrafung zu Buche stehen, sodass sie nach vier Minuten ganz knapp das Nachsehen hatte.

Im Gesamtmaßstab ordneten sich die Brandenburger Männer nach dem ersten Kampftag auf Rang neun ein. Die Frauen rangierten mit Platz fünf im Mittelfeld der Verbands-Wertung. Bleibt zu wünschen, dass am zweiten Kampftag noch einige Medaillen nachgelegt werden können. Berechtigte Hoffnungen dürfen sich die Gastgeber dabei sicherlich in den unteren Gewichtsklassen machen.

Weitere Impressionen vom 1.Kampftag:

Eröffnung


Hallensprecher Andreas Zakrewski


Jedenfalls gut zu hören - Trainerin Susi Zimmermann


-81 kg: Auf dem Weg zu Bronze - Janosch Hunfeld (BE)


-73 kg: Hennebach (SN) gegen Clark (BB)


Erste Hilfe, auch für Trainer mit Bluthochdruck 


Text: Anja Sasse
Fotos, soweit nicht anders beschriftet: Christian Clark 

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion