29.07.2018

BJV-Judoka gewinnen drei Bronzemedaillen

Bei tropischen Temperaturen wurde der European Cup der Junioren im Berliner Sportforum ausgetragen. In dieser Hitzeschlacht wussten sich die Brandenburger Judoka heute erfolgreich zu behaupten. Marlene Galandi, Tim Schmidt und Erik Abramov gewannen Bronze. Bereits gestern hatte die derzeit in Potsdam trainierende Jana Ziegler vom TSV Großhadern Silber gewonnen. 
Mit 535 Teilnehmern aus 38 Nationen von fünf Kontinenten gehörte das Kräftemessen der weltbesten Junioren neben den European Cups in Lignano und Leibnitz zu den bestbesetzten Turnieren dieser Art. Auch wenn zahlreiche Kämpfe erst in der Verlängerung entschieden wurden, endeten immerhin ca. 80 Prozent der Kämpfe mit Ippon. Die Brandenburger Judoka waren mit 14 Teilnehmern am Start. Vier von ihnen erreichten die Medaillenkämpfe und leisteten ihren Beitrag zu sehenswertem Ippon-Judo.

Gäste aus aller Welt wurden in Berlin begrüßt (Foto: Falk Scherf)

Tim Schmidt (90 kg)
 stand nach vorzeitigen Siegen gegen Kämpfer aus Brasilien, Georgien und Italien im Halbfinale. Dort lieferte er sich eine packende Auseinandersetzung mit einem serbischen Kämpfer. Zunächst ging der Serbe mit einem Konter in Führung. Wenig später erzielte Tim Schmidt mit einem beherzten Uchi-Mata den Ausgleich. Erst in der Golden-Score-Verlängerung fiel die Entscheidung mit einem Ko-Uchi-Gari zu Gunsten des Serben. Im kleinen Finale stand der Potsdamer einem Briten gegenüber. Aufgrund von zwei Bestrafungen war der UJKC-Athlet der Niederlage lange Zeit näher als dem Sieg. In der letzten Minute erzielte er aber mit einem Gegendreher die entscheidende Wertung und sicherte sich den Bronzerang.

Tim Schmidt beim entscheidenden Konter im Bronzekampf (Foto: Thomas Wetzel)

Keinen Auftakt nach Maß erwischte Erik Abramov (+100 kg). Gegen den späteren Sieger aus Russland hatte er schon nach 15 Sekunden das Nachsehen. In der Trostrunde fackelte der Potsdamer dann aber selbst nicht lange. Nach vier Sekunden hatte er einen Holländer ausgekontert. Mit einem weiteren Sieg gegen Jonas Schreiber (NRW) erreichte er das kleine Finale. Dort wagte er gegen einen massigen Georgier eine Opfertechnik. Die führte zwar nicht zum Erfolg, aber mit einem anschließend geschickt herausgearbeiteten Haltegriff verdiente sich der Potsdamer Bronze.

Sicher hält Erik Abramov seinen georgischen Kontrahenten fest (Foto: Thomas Wetzel)


Die U18-Weltmeisterin des Vorjahres, Marlene Galandi (70 kg), hatte nicht gerade ein Traumlos gezogen. Mit Madina Taimazova aus Russland ihr gleich zum Auftakt die amtierende Junioren-Europameisterin gegenüber. In einem offenen Schlagabtausch schenkten sich die Damen nichts. Drei Mal geriet das Potsdamer Nachwuchs-Talent kurzzeitig in einen Haltegriff, konnte sich aber nach kurzer Zeit befreien. Leider war bei einem der beiden Osae-Komi-Ansätze, die sich in den letzten 30 Sekunden des Kampfes abspielten, die Wertungsgrenze knapp erreicht, sodass der Sieg an die Russin ging. In der Trostrunde bahnte sich die Kämpferin vom UJKC Potsdam mit drei Siegen souverän den Weg ins kleine Finale. Dort musste sie dann gegen eine Britin in die Kampfverlängerung. Nachdem sie die Britin mit zwei Bestrafungen an den Rand der Niederlage getrieben hatte, raffte sich Marlene Galandi nach sechs Minuten zu einem spektakulären Ippon-Seoi-Nage auf und gewann die dritte Bronzemedaille für Brandenburg.

Spektakulärer Schulterwurf bringt Marlene Galandi Bronze (Foto: Thomas Wetzel)


Die ebenfalls zum Favoritenkreis in ihrer Klasse zählende Dena Pohl (63 kg) stand nach drei vorzeitigen Siegen im Halbfinale einer Belgierin gegenüber. In der neunten Kampfminute und beim Stand von 2:2 Shido wurde sie jedoch mit einer Kontertechnik gestoppt. Das kleine Finale musste die Potsdamerin leider verletzungsbedingt absagen. Sie beendete das Turnier mit Rang fünf.


Der noch den Kadetten zugehörige Yvo Witassek (100 kg) konnte mit vier Kämpfen und einem siebenten Platz ein Achtungszeichen setzen.

Bereits am ersten Kampftag stand Jana Ziegler (57 kg), die derzeit in Potsdam trainiert, im Finale. Die Kämpferin des TSV Großhadern lieferte sich nach zwei souveränen Vorrundenkämpfen ein taktisches Gefecht mit der frisch gebackenen Asienmeisterin der U21, Aiida Karchayeva aus Kasachstan. In der Kampfverlängerung erzwang Jana Ziegler die entscheidende dritte Bestrafung für die Kasachin. Mit Ketelyn Nascimento aus Brasilien stand der Bayerin im Halbfinale schon die nächste Kontinental-Meisterin gegenüber. Die Brasilianerin hatte vor zwei Wochen die Panamerikanischen Meisterschaften gewonnen. Gegen Jana Ziegler unterlag sie jedoch mit einer Würgetechnik. Erst im Finale musste sich die Sportlerin aus Großhadern nach einer Hebeltechnik geschlagen geben und von einer Niederländerin auf den Silberrang verweisen lassen.

Jana Ziegler (li.) lieferte sich an diesem Tag gleich mehrere Kopf-an-Kopf-Rennen (Foto: Falk Scherf)

Ganz sicher haben die platzierten BJV-Athleten mit ihren Leistungen in Berlin noch einmal ihre internationale Klasse bewiesen. Nun gilt es abzuwarten, wen die Bundestrainer für die zwei anstehenden Jahreshöhepunkte, die Europameisterschaften (13.-16. September) und die Weltmeisterschaften (17.-21. Oktober), nominieren werden. Einige Brandenburger Judoka dürften berechtigte Hoffnungen auf entsprechende Einsätze hegen.

Die Wettkampflisten sind unter ippon.org zu finden.


Hier alle Ergebnisse vom Junior European Cup in Berlin:

U21 männlich:


-55 kg:

 1. Damir Bolatbekov, KAZ
 2. Imam Ibragimov, RUS
 3. Rovshan Aliyev, AZE
 3. Vano Khubashvili, GEO
 5. Balabay Aghayev, AZE
 5. Ahmed Yacoub Belkahla, FRA
 7. Rashkhan Bakhishaliyev, AZE
 7. Nikolas Rechberger, AUT
 
 -60 kg:
 1. Tofig Mammadov, AZE
 2. Arslan Yessengel, KAZ
 3. Lucian Bors Dumitrescu, ROU
 3. Renan Torres, BRA
 5. Bauyrzhan Narbayev, KAZ
 5. Ahmad Yusifov, AZE
 7. Ramazan Abdulaev, RUS
 7. Luukas Saha, FIN
 
 -66 kg:
 1. Kazbek Naguchev, RUS
 2. Michael Marcelino, BRA
 3. Willian Lima, BRA
 3. Giorgi Niazashvili, GEO
 5. Luigi Brudetti, ITA
 5. Mattia Miceli, ITA
 7. Bakhitzhan Abdurakhmanov, KAZ
 7. Sunggat Zhubatkan, KAZ
 
 -73 kg:
 1. Zhanbolat Bagtbergenov, KAZ
 2. Aleko Mamiashvili, GEO
 3. Angsarbek Gainullin, KAZ
 3. Hasil Jafarov, AZE
 5. Giorgi Chikhelidze, GEO
 5. Jeferson Santos Junior, BRA
 7. Hugo Metifiot, FRA
 7. Abdul Malik Umayev, BEL
 
 -81 kg:
 1. Vladimir Akhalkatsi, GEO
 2. Robert Rajkai, HUN
 3. Roland Goz, HUN
 3. Guilherme Schimidt, BRA
 5. Soso Ebilashvili, GEO
 5. Simon Gautschi, SUI
 7. Murad Fatiyev, AZE
 7. Pieter Vandyck, BEL
 
 -90 kg:
 1. Lasha Bekauri, GEO
 2. Darko Brasnjovic, SRB
 3. Eldar Allakhverdiev, RUS
 3. Tim Schmidt, GER
 5. Tom Boneschansker, NED
 5. Harry Lovellhewitt, GBR
 7. Matheus Assis, BRA
 7. Giovani Ferreira, BRA
 
 -100 kg:
 1. Mathias Madsen, DEN
 2. Daniel Zorn, GER
 3. Denis Bakanov, RUS
 3. Jan Goldhammer, GER
 5. Paul Devos, FRA
 5. Zauri Kenchadze, GEO
 7. Valeriy Endovitskiy, RUS
 7. Yvo Witassek, GER
 
 +100 kg:
 1. Kemal Kaitov, RUS
 2. Dzhamal Gamzatkhanov, RUS
 3. Erik Abramov, GER
 3. Andre Soares, BRA
 5. Bibarys Abdigani, KAZ
 5. Amirani Tsikoridze, GEO
 7. Jamal Feyziyev, AZE
 7. Jonas Schreiber, GER
 
 
U21 weiblich:
 
 -44 kg:
 1. Lois Petit, BEL
 2. Gamze Sayma, TUR
 3. Oumaima Bedioui, TUN
 3. Fatime Beringer, HUN
 5. Olga Borisova, RUS
 5. Silvia Giuseppa Drago, ITA
 7. Amanda Arraes, BRA
 7. Adiya Saiyn, KAZ
 
 -48 kg:
 1. Tugce Beder, TUR
 2. Galiya Tynbayeva, KAZ
 3. Mascha Ballhaus, GER
 3. Virginia Nemeth, CAN
 5. Ekaterina Dolgikh, RUS
 5. Laura Ferreira, BRA
 7. Akmaral Nauatbek, KAZ
 7. Amy Platten, GBR
 
 -52 kg:
 1. Larissa Pimenta, BRA
 2. Annika Wurfel, GER
 3. Coraline Marcus Tabellion, FRA
 3. Amber Ryheul, BEL
 5. Faiza Mokdar, FRA
 5. Chiara Serra, GER
 7. Seija Ballhaus, GER
 7. Yasmin Javadian, GBR
 
 -57 kg:
 1. Pleuni Cornelisse, NED
 2. Jana Ziegler, GER
 3. Sarah Leonie Cysique, FRA
 3. Caroline Fritze, GER
 5. Shaked Amihai, ISR
 5. Ketelyn Nascimento, BRA
 7. Ghofran Khelifi, TUN
 7. Margarita Shrainer, RUS
 
 -63 kg:
 1. Annabelle Winzig, GER
 2. Selina Delen, BEL
 3. Hanako Kuno, CAN
 3. Jovana Obradovic, SRB
 5. Emilia Kanerva, FIN
 5. Dena Pohl, GER
 7. Ryanne Lima, BRA
 7. Gabriella Moraes, BRA
 
 -70 kg:
 1. Madina Taimazova, RUS
 2. Martina Esposito, ITA
 3. Marlene Galandi, GER
 3. Ellen Santana, BRA
 5. Moldir Narynova, KAZ
 5. Kelly Petersen Pollard, GBR
 7. Maya Goshen, ISR
 7. Chloe Nunn, GBR
 
 -78 kg:
 1. Christina Faber, GER
 2. Teresa Zenker, GER
 3. Lea Schmid, GER
 3. Renee Van Harselaar, NED
 5. Julie Hoelterhoff, GER
 5. Petrunjela Pavic, CRO
 7. Melanie Dhaiby, FRA
 7. Arijana Peric, GER
 
 +78 kg:
 1. Luiza Cruz, BRA
 2. Samira Bouizgarne, GER
 3. Renee Lucht, GER
 3. Sofiia Pirogova, RUS
 5. Kamila Berlikash, KAZ
 5. Kubranur Esir, TUR
 7. Merel Barkman, NED
 7. Laura Fuseau, FRA


Teaser-Foto: Thomas Wetzel

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion