11.11.2013

Zehn neue Prüfer in Brandenburg

Am vergangenen Wochenende bestanden zehn Judoka eine umfangreiche Prüfung als zukünftige Prüfer. 
Am Wochenende 09. und 10.11.2013 fand im BJV die planmäßige Prüferausbildung statt. In diesem Jahr hatten sich insgesamt 13 Bewerber für den Erwerb der Prüferlizenz angemeldet. Zum Lehrgangsbeginn traten dann 11 Judoka die zweitägige Ausbildung mit der dazugehörigen Prüfung an. Damit verfehlte der Lehrgang nur um einen Teilnehmer die maximale Zahl von 12. Somit war die Organisation und Absicherung des nur alle zwei Jahre stattfindenden Lehrgangs, insbesondere wegen der durchzuführenden Prüfungen, für den Lehrgangsleiter und Referenten Prüfungswesen des BJV Martin Reißmann und sein Team eine anspruchsvolle Aufgabe.

Nachdem Eintreffen der Lehrgangsteilnehmer am Samstagmorgen und der Klärung der organisatorischen Fragen fand bis zum Mittag die Theorieausbildung statt. Natürlich standen dabei die prüfungsrelevanten Inhalte wie Prüfungsordnung und die Grundsatzordnungen für das Prüfungswesen im Vordergrund. Auch Fragen wie Beobachtungskriterien zur Bewertung von Technik, die Systematisierung von Techniken im Stand und Boden sowie Fehleranalyse und Fehlerkorrektur spielten eine wichtige Rolle.
 

Nach diesem ausgiebigen Theorieteil am Samstagvormittag, ging es nach der Mittagspause auf die Matte. Durchgegangen wurden Themen aus dem Kyu- und Kata-Bereich, wie sie aus inhaltlicher und methodischer Sicht für einen künftigen Prüfer wichtig sind. So wurde u.a. auch an Beispielen von Teilnehmern über Fragen der Bewertung, Einordnung und Ausführung von Techniken entsprechend der Kyu-PO diskutiert. Im Folgenden demonstrierten die Judoka Valentin Orbke und Lukas Stenzel Beispiele, die den künftigen Prüfern helfen sollten die Nage-no-kata richtig zu bewerten. Dabei wurde natürlich nicht beim Basiswissen angefangen, sondern über Themen diskutiert die auf einem entsprechenden Vorbereitungsstand der Teilnehmer aufbauten. Immerhin handelt es sich bei der Prüferlizenz um eine der höchsten und schwersten Lizenzen die man im BJV erwerben kann. Daher war es notwendig, dass jeder sehr gut vorbereitet und mit entsprechendem Vorwissen anreiste.

Nach einer kurzen unmittelbaren Prüfungsvorbereitung, wurde dann in den Abendstunden die Praxisprüfung durchgeführt. Ab 17:00 prüften Martin Reißmann als Vorsitzender und Wolfgang Link (6. Dan) sowie Mirco Wockatz (4. Dan) die ersten drei Bewerber in der Praxis auf Herz und Nieren. Jeder  Prüfungsanwärter musste nach dem Zufallsprinzip eine Aufgabe ziehen und diese dann nach einer kurzen Vorbereitung praktisch vor den strengen Augen der Prüfer umsetzen. Dabei hatte ein anderer Teilnehmer die Umsetzung diese Prüfungsaufgabe als Prüfer zu bewerten und vor der Prüfungskommission seine Bewertung zu begründen. Auf Grund der hohen Teilnehmerzahl wurde ab 19:00 Uhr, da zu diesem Zeitpunkt dann auch Lehrreferent Jan Schröder mit zur Verfügung stand, in zwei Kommissionen weiter geprüft.
Besonders ansprechende Praxisprüfungen, sowohl in der Demonstration als auch als Bewerter, zeigten Dr. Olaf Meyer, Daniel Keller und René Ressler. Große Achtung zollte die Kommission dabei Sportfreund Dr. Meyer aus Neu Zittau. Er war mit Abstand der älteste Kursteilnehmer und zeigte eine sehr fachkompetente  konstante Leistung. An dieser Stelle auch Anerkennung an Valentin Orbke und Lukas Stenzel die sich in der Praxisprüfung im Interesse der Prüfungsteilnehmer mehrmals als Uke zur Verfügung gestellt hatten.
 

Im Anschluss (nach 21:30 Uhr) nutzten viele Teilnehmer noch die Möglichkeit, sich auf die Theorieprüfung am Sonntag vorbereiten.

Nach einer kurzen Fragezeit und Einstimmung am Sonntagmorgen stand dann die Prüfung der theoretischen Kenntnisse auf dem Programm, die in zwei Abschnitten über insgesamt 90 Minuten absolviert wurde. Damit die Lizenz-Anwärter nicht zu lange auf ihr Ergebnis warten mussten, standen in einem Raum neben dem Prüfungsraum drei Prüfer Jan Schröder, Hartmut Paulat und Mirco Wockatz zum Korrekturlesen zur Verfügung. In dieser Zeit der Korrektur der schriftlichen Arbeiten vermittelte der Lehrgangsleiter noch einige wichtige Praxis-Inhalte zur Umsetzung der Prüfungsordnung Kyu und Dan auf der Judomatte. Wiederum waren hier Technikdemonstrationen der Sportfreunde Valentin Orbke und Lukas Stenzel eingeschlossen. Zum Abschluss demonstrierte Prüfungsreferent Martin Reißmann mir Lukas noch die im Landesverband noch recht unbekannte Nage-waza-ura-no-kata als eine mögliche Variante der Gonosen-no-kata im 3. Dan.

Nach dem Mittag folgte dann die Auswertung des Theorieteils und der gesamtem Prüfung zum Erweb der Prüferlizenz. Wie immer gab es Licht und Schatten in den einzelnen Themenbereichen. Leider muss man sagen, dass die Theorie für einzelne Teilnehmer wohl schwerer zu bewältigen war als angenommen und so zog die Theorie-Note bei einigen Teilnehmern das Gesamtergebnis doch etwas nach unten. Mit einer überwiegend durchgängig guten Leistung, auch in der Theorie, taten sich die Sportfreunde Daniel Keller, Katja Haike von Motor Babelsberg und Dr. Olaf Meyer JV 63 Neu Zittau hervor. Sie waren in ihren Leistungen sehr konstant und hatten sich wohl auch auf den vermeintlich schwierigsten Teil, die Theorie, gut vorbereitet.
Leider gab es auch einen Sportler, der die gestellten Anforderungen nicht erfüllte. Dieser Umstand zeigt jedoch auch das hohe Anforderungsniveau an jeden einzelnen Teilnehmer und die Notwendigkeit einer langfristigen Vorbereitung auf die Prüfung.

Schlussendlich konnte das Referententeam aber zehn Teilnehmern zur bestandenen Prüfung gratulieren. Jeder erhielt die Lizenz im Judopass bestätigt, den dazugehörenden Prüferstempel und wurde vom Lehrgangsteam ins verdiente Restwochenende verabschiedet. Auch die Teilnehmer bedankten sich bei den Ausbildern für die angenehme Lernatmosphäre und die gute Organisation des Lehrgangs.

Neue Prüfer im Brandenburgischen Judo-Verband sind:
Bönisch, Yvonne                               UJKC Potsdam
Buchbinder, Jewgeny                        SV Geltow
Haike, Katja                                      SV Motor Babelsberg
Keller, Daniel                                    SV Motor Babelsberg
Krause, Hendrik                                PSV Bernau
Metzdorf, Axel                                   TSG Angermünde
Dr. Meyer, Olaf                                  JV 63 Neu Zittau
Opitz, Frank                                      PSV Bernau
Ressler, René                                    SV Motor Babelsberg
Schendel, Mario                                 UJKC Potsdam



Herzlichen Glückwunsch allen erfolgreichen Teilnehmern verbunden mit dem Wunsch nach einem gewissenhaften und auch stets selbstkritischen Umgang bei der Arbeit mit der neuen Lizenz.

Ein großes Dankeschön geht an meine Mitstreiter im Lehr- und Prüferteam, die trotz schwieriger zeitlicher Verfügbarkeit eine Möglichkeit fanden den Lehrgang mit durchzuführen, sowie an Valentin Orbke und Lukas Stenzel vom JC Kyoko Jänschwalde für die fleißige organisatorische und inhaltliche Unterstützung.

Die vom Sport- und Erholungspark Strausberg und dem KSC Strausberg gesicherten Bedingungen garantierten auch bei diesem Lehrgang wieder gute Arbeitsmöglichkeiten, wofür nicht zuletzt auch wieder Sportfreund Mirco Wockatz und Frau Kleinschmidt sorgten.

Text und Fotos:
Martin Reißmann
Lehrgangsleiter
Referent Prüfungswesen

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion