22.08.2021

Festveranstaltung 30 Jahre BJV

In der Festveranstaltung zum 30. Jubiläum des Brandenburgischen Judo-Verbandes gab es neben sportlichen Darbietungen eine bewegende Rede des bisherigen Präsidenten Jan Schröder und Grußworte des Ministeriums für Bildung Jugend und Sport sowie des Landessportbundes und des Deutschen Judo-Bundes.

Jan Schröder erinnerte an die Anfänge unseres Verbandes und vor allem an die Vorbilder in unserem Verband. Allen voran der langjährige Präsident und jetzige Ehrenpräsident Hubert Sturm. 

Dabei sprach er inhaltlich über folgende Schwerpunkte:
  • Themen, die wir als Verband bewegen bzw. bewältigen sollten, Visionen, über Vorbild, Team, Authentizität. Bei diesem Begriff hat Daniel Keller überlegt, ob er ihn als 11. Judowert einführen sollte.
  •  von Überzeugungstätern mit Eigenschaften wie Engagement, Ehrgeiz, Ernsthaftigkeit und Entertainment, die uns auszeichnen oder eben auch nicht
  • er bedankte sich bei der „neuen Generation von Kampfrichtern“, die sich in diesen 30 Jahren BJV von einer „eigenwilligen selbstgefälligen Kaste“ zu Funktionären der neuen Generation entwickelt haben
  •  er sprach über Probleme und Akzeptanz zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen, mehr Respekt gegenüber ehrenamtlicher Tätigkeit, die meistens nach 40 Stunden Arbeitszeit stattfindet.
  • er warnte vor dem Verlust des Bundesstützpunktes und rief zur Einigkeit auf, Einschwören auf ein gallisches Brandenburg – als Minijudohochburg und dass wir den höchsten Wirkungs-Quotienten bei internationalen Medaillen in Deutschland erreichen wollen und sollten.
  • Der größte Triumpf in 30 Jahren war der Olympiasieg von Yvonne Bönisch 
  • Visionen, die wir auch nach 30 Jahren immer noch haben, z.B. den 6. Dan als Prüfung im DJB einzuführen
  • Er hat den Sinn unserer Sportart herauskristallisiert, aus den verschiedenen Perspektiven der Kari, Sportler, Eltern, Funktionäre, Trainer usw.
  • Er sprach von einer größeren Identifikation, indem Vorbilder wieder einen Judoanzug tragen sollten
  • und nannte 30 Gründe für den Wiedereinstieg nach Corona, um die Vereine zu mobilisieren, aktivieren usw.
  •  auch hat er gesagt, dass er als Präsident nicht wieder antritt, da er es nicht mehr schaffe, Lehrreferent und Präsident zu sein und in den Ausschüssen im LSB, DJB u.ä. zu arbeiten. Auch hat er mittlerweile vier Enkel. 
Der Referatsleiter Dr. Andreas Hoeppner würdigt die Erfolge des Brandenburgischen Judo-Verbands und versprach auch weiterhin die Unterstützung des MBJS.


In einem sportlichen Teil gaben die Sportler des JC Kyoko Jänschwalde in einer sehr gekonnt vorgeführten Doppelkata einen Einblick in ihre Arbeit in Vorbereitung auf die kommenden Kata-Wettkampf-Höhepunkte.


Das Präsidialmitglied des LSB, Volkmar Seidel, überbrachte die Grüße des LSB-Präsidenten Wolfgang Neubert.


Jan Schröder kann sich seit Jahren nicht mit Kata anfreunden und neckt sich dazu mit liebevollen Sticheleien mit dem von ihm stark verehrten Ehrenpräsidenten Hubert Sturm.  Hubert Sturm riet ihm einst: „Kata ist doch was für alte Männer“, aber Jan Schröder ist wohl so alt noch nicht.
Er zeigte allen eindrucksvoll, dass er trotz seiner 61 Jahre noch nicht „katareif“ ist. Dafür bot er eine Vorstellung von Judo-Können, Körperbeherrschung und Körperspannung, aber auch Kraftübungen und viel mehr, die alle Teilnehmer an dieser Veranstaltung begeistert hat.


Abschließend kam DJB-Präsident Daniel Keller zu Wort. Er dankte den Brandenburgern für die Arbeit, die die Trainer, Kampfrichter und alle anderen Engagierten bis zu den Eltern leisten. Er gab auch ein Dankeschön an die Partner wie MBJS, LSB und auch an die Sponsoren. „Ohne diese Unterstützung wäre die Lehre, die Ausbildung und der Kinder- und Jugendsport in unserem Land nicht möglich.“


Auch mahnte er, dass wir Brandenburger uns so manches Mal zu klein machen und nennt zwei Beispiele. Die Mitgliederzahlen sind in den letzten 20 Jahren im DJB um 40% zurück gegangen, in Brandenburg blieben sie über all die Jahre konstant. Auch die Medaillen, die Brandenburg in Bezug auf die Einwohner- und Mitgliederzahlen errungen hat, lässt das Land ganz oben an der Spitze in Deutschland stehen. „Darauf sollten wir gemeinsam stolz sein!“
Mit einigen Episoden aus seiner eigenen Entwicklung und auch von den Olympischen Spielen zeigte er viele Werte unserer Sportart auf. 
Als besonderes Thema griff er „Verantwortung“ auf und dankte den Brandenburgern, dass sie schon immer Verantwortung übernommen haben. So zum Beispiel auch, als wir 2019 vier Deutsche Meisterschaften ausgerichtet haben und auch immer engagierte Persönlichkeiten haben, die Verantwortung in verschiedenen Funktionen übernehmen. „Ich bin mir sicher, dass Brandenburg auch weiterhin seinen Beitrag zur Weiterentwicklung des Judo-Sports in Deutschland leisten wird.“


Nach der Festveranstaltung gab es viele Gespräche und immer wieder Wiedersehensfreude. Bis tief in die Nacht hinein saß noch so manche Runde gemeinsam in der Abendstimmung vor allem im Außenbereich, fachsimpelte und diskutierte über so manche neue Idee.

Die Veranstaltung fand im Volkshaus Strausberg statt, zum ersten Mal außerhalb einer Sportstätte. Das Volkshaus bot sehr gute Bedingungen für solch eine Veranstaltung. Auch gilt dem Vorbereitungsteam ein herzliches Dankeschön. Neben allen BJV-Mitgliedern hier besonders für Knut Radowsky, der ohne direkt im BJV Mitglied zu sein sich für den Film und die Dokumentation der Festveranstaltung engagiert hat.
Eine besondere Überraschung gab es mit der Gratulation durch den Präsidenten des Judo-Verbands Berlin, Thomas Jüttner, der extra nach einer Klausurtagung noch nach Strausberg kam.


Es war eine rundum gelungene und sehr emotionale Festveranstaltung und ein schöner und interessanter Abend im Kreis der Judo-Familie.

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion