19.03.2020

Man kann es schon gar nicht mehr hören, aber jetzt geht es erst richtig los!

Unser Präsident Jan Schröder, vielen bekannt auch als Ausbilder, der viel Wert auf Gesundheitsbewusstsein legt, möchte Euch einige Tipps zur gesunden Lebensweise, zur Stärkung des Immunsystems und zum Verhalten in einer Zeit geben, in der Training im Verein gar nicht und Sport im persönlichen Bereich sehr eingeschränkt möglich ist.
Fast alle Sportlerinnen und Sportler sind in unfreiwilliger „Quarantäne“, da gemeinsames Training rigoros untersagt wurde. Persönlich habe ich keine Angst krank zu werden, denn ich achte auf alle Empfehlungen, wie Hände waschen, Desinfizieren, Abstand halten etc., aber ich bin ja auch wie die meisten von euch zu Hause..., darf leider auch kein Fußball, Volleyball oder Judo mit anderen machen.

Hier kümmere ich mich wie immer um mein Immunsystem, eigentlich nichts Neues, denn die meisten von euch wurden ja schon in den Ausbildungen bzw. Weiterbildungen von mir mit diesen Themenbereichen konfrontiert, da auch im Alltag (ohne Corona) das Immunsystem immanent wichtig ist. Aber wie ich das persönlich mache und was ich in diesen Zeiten noch zusätzlich, neben Obst und Gemüse (5 am Tag) verzehre und für meinen Körper tue, möchte ich euch hier gern mitteilen. 

1. Grundsätzlich bin ich ein „Warmduscher“, seit fast 40 Jahren dusche ich am Ende immer eine Minute kalt und ehrlich gesagt, es ist bis heute eine absolute Überwindung. Aber es stärkt das Immunsystem durch die nachfolgende reaktive Wärme (Durchblutung).

2. Schlafe immer Sommer wie Winter bei offenem Fenster (ab minus 15°C angeklappt), gehe an die frische Luft, vermehrt in meinen Garten, fahre aber auch mal mit dem Fahrrad um den Straussee. Mache ein Coretraining und Dehnung, so verhindere ich zusätzlich Langeweile und Stress, bleibe fit für den Tag, an dem alles wieder „NORMAL“ wird.

3. Angst vor dem Virus habe ich persönlich nicht, obwohl ich wohl langsam zum Kreis der „Gefährdeten“ zähle. Panikmache führt dazu, dass unser Immunsystem geschwächt wird. Wer sich übermäßig Sorgen macht und dadurch auch noch gestresst ist, belastet sein Immunsystem immens. Eine Möglichkeit, die psychischen Belastungen zu verbessern, ist körperliche Aktivität (Stress Katecholamine werden abgebaut) und eine Erhöhung der Vitamin-D-Aufnahme. Vitamin D wirkt in dieser Hinsicht gleich doppelt, denn es stärkt die Psyche und kräftigt gleichzeitig auch das Immunsystem. Gerade jetzt am Ende der Winterzeit sind die Vitamin D-Speicher nahezu leer, da wir kaum Sonnenstrahlen entgegengenommen haben.

4. Wie stärkt man seine Darmflora? Über 60 Prozent des Immunsystems sitzen im Mikrobiom (Darmflora), deshalb ist es wichtig, den Darm absolut fit zu halten. Ballaststoffe und Milchsäurebakterien verbessern die Darmflora und verhindern so den Übertritt von Krankheitserregern ins Körperinnere. Darüber hinaus erhöhen diese die Produktion von natürlichen Killerzellen (Makrophagen) des Immunsystems, was eine Viren- und Bakterienabwehr bewirkt. Milchsäurebakterien sind unter anderem in fermentiertem Gemüse, sauer vergorenen Milchprodukten und vor allem in rohem Sauerkraut enthalten. 
Diversität ist ein wichtiger Faktor, d.h. Hülsenfrüchte, pflanzliche Kost, viel sekundäre Pflanzenstoffe, denn diese schützen nicht nur die Pflanzen vor Fressfeinden, Viren und Bakterien, sondern auch uns!

5. Wie stärkt man täglich seinen individuellen Schutz? Es gibt entzündungshemmende und entzündungsfördernde Stoffe in Lebensmitteln. Reduziert die entzündungsförderlichen, wie Schweine-, Huhn- und Putenfleisch, allgemein Tierprodukte. Aber erhöht die entzündungshemmenden Lebensmittel und esst fetten Fisch (Lachs, Hering, Makrele, Sardelle...) aus dem Meer, Chia- und Leinsamen, Walnüsse, Kurkuma in Verbindung mit Pfeffer, Zimt, Curry, Knoblauch, Zwiebeln oder Methylsulfonylmethan, … Ich persönlich nehme jeden Tag einen Esslöffel Leinöl zu mir - nein schmeckt mir auch nicht, hat aber das beste Verhältnis zwischen Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren (entzündlich-antientzündlich), wirkt absolut entzündungshemmend. Es ist der Mercedes der Öle. Es gehen aber auch Hanföl, Wallnussöl, Chiaöl, Rapsöl.

6. Viren mit Ingwer bekämpfen!
 Ingwer hat ein hohes antivirales Potenzial, der enthaltene Wirkstoff heißt Gingerol. Dieser sekundäre Pflanzenstoff hemmt die Vermehrung der Viren im Körper sofort und verringert das Risiko, dass der Virus in Körperzellen eintreten kann. Darüber hinaus wirkt Ingwer nicht nur gegen Viren, sondern auch ganz stark gegen krankmachende Bakterien. Ich trinke täglich frischen Ingwer, den ich im Anschluss als Smoothie „schreddere“ und mit Kirschsaft zusammen trinke. 

7. Intervallfasten stärkt auch unser Immunsystem. Intervallfasten wird von Vielen nur als ein Hype empfunden, ist aber ein Prozess, bei dem die Autophagie (Prozess in dem der Körper nicht benötigte und krankhafte Zellbestandteile verwertet) angeregt wird. Das heißt, dem Körper Zeit zu geben, sich auf Recyclingprozesse zu konzentrieren anstatt sich mit Verdauung zu beschäftigen (Verteilung der Konzentration). Ein gutes Verhältnis wäre 16 Stunden nichts essen, acht Stunden lang – 2-3 Mahlzeiten. Das Verhältnis kann beliebig verschoben werden z.B. 20-4 Stunden. In dieser Fastenphase erfasst der Körper, wo Viren und Bakterien sind und tötet diese im Anschluss ab.

Wer Wissen hat, sollte es auch anwenden! In diesem Sinne bleibt gesund!

Jan Schröder 
Präsident des Brandenburgischen Judo-Verbandes und
Dozent an der Hochschule der Polizei des Landes BB – Fachwart für Gesundheit und Prävention
Bitte beachtet auch alle anderen Beiträge zum Corona-Virus

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion