02.06.2019

Deutscher Jugendpokal U16 in Potsdam - eine Nachlese

Spannende Kämpfe, eine verdiente Goldmedaille für die Potsdamer Mädels und jede Menge ehrenamtliches Engagement rund um den Deutschen Jugendpokal U16 - Potsdam zeigte sich als guter Gastgeber. 

Bei den Mädchen starteten zwei Brandenburger Mannschaften. Der UJKC wurde Pool-Erster und zog in die Hauptrunde ein, Samura Oranienburg wurde Pool-Vierter und kam damit nicht in die Hauptrunde.
Bei den Jungs starteten drei Mannschaften aus Brandenburg. UJKC Potsdam wurde Pool-Erster und die beiden Mannschaften Samura Oranienburg sowie die Kampfgemeinschaft RSV Eintracht/PSV Frankfurt (Oder) jeweils Pool-Zweiter. Alle drei Mannschaften zogen damit in die Finalrunde der besten 16 Mannschaften ein.
Sowohl Oranienburg als auch RSV/PSV verloren ihren Auftaktkampf und kamen auch in der Trostrunde nicht weiter. Die UJKC-Mannschaften kamen in die Halbfinals und kämpften somit am Sonntag um die Medaillen.
Diese Finalkämpfe versprachen viel Spannung. Einer der stimmungsvollsten war das Jungs-Halbfinale zwischen Großhadern/Erdingen und dem UJKC Potsdam. Beim Stand von 2:2 entschied das letzte Duell zwischen Lukas Ohneiser aus Großhadern und Paul Szymanski aus Potsdam. Beide mussten ins Golden Score und auch da gab es keine Wertung. Die Stimmung brodelte und beide Mannschaften wurden lautstark angefeuert. Die Kampfrichter entschieden im Hantai auf Sieg für Großhadern.
Foto: Christian Clark

Der Fair Play-Preis des Tages sollte an Paul Szymanski gehen, der ohne zu Hadern und Zögern seinem Kontrahenten zum Sieg gratulierte. Damit blieb für Potsdam der Kampf um Bronze.
Aber auch da hatten sie das Nachsehen. Im zweiten Kampf hatte Hamsat Baliev mit Waza-ari-Vorsprung wenige Sekunden vor Schluss noch immer den Angriff gesucht und fiel auf einen Konter. Eine Festhalte beendete den Kampf und somit stand es 1:1. Danach gab es noch jeweils einen Sieg für jede Mannschaft und der letzte Kampf entschied. Doch da stellte sich dem Potsdamer ein echtes Schwergewicht entgegen. Ein klar sichtbarer Gewichtsunterschied bildete von Anfang an ein deutliches Ungleichgewicht.  Nach kurzer Kampfzeit dann eine Festhalte und der Potsdamer verlor. Damit blieb den Jungs aus Potsdam nur der 5. Platz.
Die Potsdamer Mädchen zogen souverän ins Finale ein und kämpften gegen Bottrop.
Nach zwei Kämpfen stand es 0:2 für die Bottroper Mannschaft. Doch Nele Noack, Jenna Thiele und auch die letzte Kämpferin Nele Brachmann holten die weiteren Punkte nach Potsdam. Bejubelt von allen Mannschaftsmitgliedern und Fans gewinnen die Lokalmatadoren das Pokalfinale.


Der Deutsche Jugendpokal in Potsdam bot neben den Wettkämpfen auch noch eine Menge rundum. Am Samstag fand die Team Challenge statt, die durch das DJB-Juniorteam, die DJB-Jugend und in Zusammenarbeit mit dem Berliner Juniorteam organisiert wurde. 

Im spaßigen Sportwettkampf haben die Judoka gezeigt, dass sie sich auch in anderen sportlichen Wettkämpfen messen können.
Neben Badminton-Zielwerfen, Ping-Pong Challenge, Leitergolf und der Junior-Team-Steckbrief-Jagd gab es einen Wettbewerb mit einer Freestyle-Kata. In dieser haben sich vor allem die Jungs vom JC Halle hervorgetan und erhielten am Ende einen Sonderpreis für ihre Kata. Den Wettbewerb insgesamt gewannen die Mädels aus der Kampfgemeinschaft FSV Gotha/Erfurter KSC. 


Aber auch weniger schöne Momente gab es. So hatten die Mediziner am ersten Tag alle Hände voll zu tun und transportierten so manchen Sportler verletzt hinaus. Es gab aber auch Eltern, die zur Ordnung gerufen werden mussten und einen ausrastenden Trainer, für den sich letztendlich der eigene Sportler entschuldigte. Ein großer Fair Play-Preis auch an den jungen Mann, der die Judo-Werte lebt!Der Deutsche Jugendpokal wurde äußerst kurzfristig von Maintal nach Potsdam verlegt. Der organisatorische Aufwand dahinter ist immens. Glücklicherweise gab es noch genügend Hotelkapazitäten im angrenzenden Kongresshotel am Templiner See und viele Helfer standen am langen Wochenende bereit, um alles abzusichern. 


Für die Anzeigetafeln sprang kurzfristig Hagen Heidrich ein, der normalerweise bereits im Ruhestand ist. Er wurde gefragt, da alle anderen bereits verplant waren. „Ich konnte nicht nein sagen“, verriet er. „Und es funktioniert noch!“, legt er schmunzelnd nach. Er galt einst als Pionier auf diesem Gebiet und hatte vieles von der Technik selbst entwickelt. Dabei gab es für ihn immer ein Credo: „Die Technik darf nicht zu kompliziert sein, es müssen auch die Kinder als Helfer sie bedienen können.“
Aber auch Knut Radowsky stand wieder bereit, um gemeinsam mit seinen Mitstreitern Alexander Hermann und Sebastian Drese die Sportdeutschland.tv-Übertragung zu sichern. „Alle Matten werden gestreamt und damit gibt’s die Wettkämpfe live im Internet und auch einen Live-Stream in der Halle“, berichtet er. Auch hat er eine Internetseite eingerichtet, damit die Daheimgebliebenen die Wettkampfergebnisse alle live verfolgen können. 


Wie seit vielen Jahren gewohnt haben auch die Brandenburger Sprecher an den Matten wieder gute Arbeit geleistet.
BJV-Präsident Daniel Keller bedankt sich ausdrücklich bei all den ehrenamtlichen Helfern, die so kurzfristig eine sehenswerte und gut organisierte Veranstaltung ausgerichtet haben.

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion