26.07.2019

BJV-Kampfrichter im Einsatz

Die Kampfrichter des BJV haben im ersten Halbjahr 2019 wieder viele Turniere im Land und bundesweit abgesichert. Ebenso waren sie in Schweden, Dänemark und Österreich präsent.
Ein Rückblick auf das erste Halbjahr von René Ressler
Der Terminplan unserer Kampfrichter war im ersten Halbjahr wieder voll. 
Landeseinzelmeisterschaften im Januar in Strausberg, dann die Nordostdeutschen und die Deutschen Meisterschaften im Nachwuchs in Frankfurt (Oder), aber auch Bezirks- und Landesmeisterschaften Einzel und Mannschaft der U12, U13, die Landesliga und nicht zuletzt der Jugendpokal U16 in Potsdam. Aber auch Turniere im Ausland gehörten dazu.
Hinzu kamen noch diverse Vereinsturniere, Bundesligaeinsätze sowie Auswärtsturniere. 

Die Hauptlast hierbei tragen unsere Bundeskampfrichter. Daher sei die Frage erlaubt: Wo sind eigentlich unsere BJV-Kampfrichter? 
Die Bundeskampfrichter sollen in erster Linie Veranstaltungen wie Deutsche Meisterschaften, Gruppenmeisterschaften und die Bundesliga absichern. Dazu pflegen sie durch die Teilnahme an Auswärtsturnieren in anderen Bundesländern oder gar im Ausland noch die Kontakte und den Erfahrungsaustausch zu und mit anderen Kampfrichtern und Vereinen. 

Wo sind eigentlich unsere BJV-Kampfrichter?

Nun ist die Situation jedoch die, dass auf Landesebene die Meisterschaften überwiegend durch die Bundeskampfrichter abgesichert werden. Lediglich eine Handvoll Landeskampfrichter meldet sich zu den entsprechenden Terminen. 
Vor dem Hintergrund, dass jeder Kampfrichter auch noch ein Privat- und Familienleben hat, erscheint dies nicht fair. Dennoch tun wir dies gern, aber wir sind an der Grenze dessen angelangt, was wir leisten können und wollen. Auch vor dem Hintergrund, dass jedes Jahr fünf bis zehn neue Kampfrichter ausgebildet werden, wirft dies Fragen nach der Bereitschaft der restlichen Kampfrichter des Landes auf.

Eine Umfrage des BJV-Präsidiums unter den Brandenburger Vereinen ergab unlängst, dass die Vereine sehr unzufrieden seien mit der Absicherung der Vereinsturniere im Land durch Kampfrichter. Vor der Situation, dass die Bundeskampfrichter bereits den Großteil der Meisterschaften im Land und außerhalb stemmen, stellt sich die Frage, wie die Absicherung der Vereinsturniere überhaupt gewährleistet werden kann. Neben einer besseren Termin-Koordination wünschen sich die Kampfrichter hier deutlich mehr Unterstützung durch die bisher nicht ganz so aktiven Kolleginnen und Kollegen des Landes. Die eigenen Vereinsturniere abzusichern ist ehrenwert, aber angesichts der großen Zahl an Turnieren allein in unserem Landesverband nicht ausreichend. Es ist wünschenswert, dass die Vereine wieder vermehrt Kampfrichter mit zu den Vereinsturnieren bringen und es ist ebenso wünschenswert, wenn bisher weniger aktive Kollegen sich trauten, sich auf für Meisterschaften und Auswärtsturniere anzumelden. Auch könnten sich wieder mehr Judoka zur Kampfrichterausbildung bereit erklären und melden. Anreize, wie ein größerer Praxisteil in Form der Teilnahme an Ausbildungsturnieren, wobei der Einsatz bezahlt und somit die Kosten für den Lehrgang refinanziert werden können, wurden bereits geschaffen und werden in diesem Jahr zum ersten Mal getestet. Der Unterstützung und dem Zuspruch der erfahrenen Kampfrichter können sich alle gewiss sein.
 
Warum gehen wir zu Auswärtsturnieren?
Was sind das für Auswärtsturniere und wozu besuchen unsere Kampfrichter diese eigentlich? Haben wir nicht schon genug in unserem Landesverband zu tun?
Unsere Kampfrichter - und das sind vor allem die Bundes- und Landeskampfrichter - nehmen regelmäßig an Turnieren außerhalb unseres Landesverbandes teil. Einerseits dient dies dem Austausch und der Kontaktpflege. So werden aber auch neue Regelinterpretationen in Erfahrung gebracht, der Nachwuchs wird gefordert und gefördert und somit dienen solche Turniere auch im besonderen Maße der Vorbereitung auf die nächsthöhere Lizenz. Bei den Bundeskampfrichtern kommt noch hinzu, dass sie für den Einsatz auf der deutschen Ebene im Ranking weit oben liegen müssen. Viele dieser Auswärtsturniere werden benotet. Insgesamt dienen solche Turniere vor allem auch der Qualitätssicherung. Nur, wer regelmäßig auch höhere Turniere schiedst, wird auch auf schwierige Situationen im Wettkampf vorbereitet sein.
Deshalb die dringende Bitte an all unsere ausgebildeten Kampfrichter: traut Euch! Sprecht uns an, meldet Euch an, wir unterstützen Euch!

Was waren unsere Highlights im 1. Halbjahr?

Wie in jedem Jahr durfte die Gruppe Nordost wieder Kampfrichter zum Bremen Masters am 21./22. März entsenden. Aus Brandenburg nahmen Holger Lehmann, Jörg Rahn, René Ressler, Maik Sinkwitz und Thomas Sternberg teil. Das Turnier hat sich in den letzten Jahren zu einem der besten Turniere der Altersklassen U18 und U21 entwickelt. So nahmen 806 Judoka aus 21 Ländern u.a. aus Japan und Brasilien, teil. Die Kampfrichter reisten hierfür teilweise sogar aus den USA an.

Am Ostermontag, dem 22. April, waren Patrick Zechel und Maik Sinkwitz zum Oster-Pokalturnier in Kufstein (Österreich). Dort erwarteten sie rund 500 Teilnehmer aus vielen Ländern, vor allem aus dem Alpenraum. Es war ein tolles Turnier unter der Leitung der Eheleute Jungwirt. Die Gruppe Nordost stellte hierbei die Hälfte der Kampfrichter. Interessant ist an dem Turnier neben dem Livestream vor allem auch die andere Art der Jugendsonderregeln, was wieder den Blick auf unsere Regelungen schärft.


Am gleichen Wochenende war Lucas Herrmann gemeinsam mit Kai Liekefett und Christian Jelinsky aus der Gruppe Nord bei den Kopenhagen Open in Dänemark. Am Karfreitag und Ostersamstag waren es knapp 750 Sportler aus 14 Nationen, die auf der Matte um die Medaillen kämpften. Auf dem Bild sind zu sehen von links: Supervisor Jesper Gordon (IJF-B), Lucas Hermann (Jugendreferent Brandenburg), Kai Liekefett und Christian Jelinsky.



Robert Winkler aus Berlin, René Ressler aus Brandenburg und Daniel Wernicke (Berlin, siehe Bild) flogen am 30. Mai zum Budo-Nord-Cup nach Schweden. Mit rund 550 Startern der Altersklassen U15, U18 und U21 war das Turnier gut besucht und bot schöne Kämpfe. Die drei Kampfrichter standen zusammen mit Kampfrichtern aus Schweden, Dänemark, Großbritannien, Norwegen und Deutschland auf der Matte. Seit ein paar Jahren gehen die Schweden mehr dazu über, statt der klassischen Kleidung mit Hemd, Jackett und Krawatte lieber einheitlich Polohemden eines Sponsors mit der Aufschrift „Domare“ (schwedisch für Kampfrichter) zu tragen. Neben dem Aspekt, dass die Lizenzen nicht mehr zu erkennen sind, bietet es ein Gemeinschaftsgefühl und einen verbesserten Tragekomfort.


Als letztes Turnier in diesem Halbjahr reisten Lucas Herrmann, Oliver Krüger, René Ressler, Maik Sinkwitz, Martin Schultheiß, Patrick Zechel Ende Juni zum Internationalen Judoturnier im Glaspalast Sindelfingen. Mit rund 1300 Startern aus 15 Nationen ist es eines der größten Turniere Deutschlands und gleichzeitig Bewertungsturnier der Bundeskampfrichter. Die Teilnahme erfolgt in langjähriger Tradition durch persönliche Einladung von Heike Barth, Kampfrichterreferentin Württembergs und ehemalige Brandenburgerin. Für unsere Aspiranten ist es eine sehr gute Gelegenheit, den eigenen Horizont in Richtung neuer Lizenzebene zu erweitern.

Aber auch alle weiteren Turniere, insbesondere die Deutschen Meisterschaften im Nachwuchsbereich bringen immer wieder neue Erfahrungen und machen Spaß, dort als Kampfrichter zu arbeiten.

René Ressler

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion