13.02.2018

Erfolgreiche Kampfrichter-Weiterbildung 2018

In Senftenberg fand am vergangenen Wochenende die diesjährige Kampfrichter-Weiterbildung statt. Das Besondere daran war eine gemeinsame Veranstaltung aller drei Bundesländer der Gruppe Nord-Ost.
Nachdem im vergangenen Jahr sich das erste Mal alle Kampfrichter aus der Gruppe Nord-Ost gemeinsam auf die Schulbank gesetzt haben, nutzte man die guten Erfahrungen nun auch in 2018. Alle BJV- und Berliner Kampfrichter sowie die  Bundes-B-Kampfrichter aus Mecklenburg-Vorpommern – zusammen mehr als einhundert Teilnehmer – verbrachten das Wochenende in Senftenberg mit viel Theorie und Praxis. Dabei war die Altersspanne und der Grad der Ausbildung groß. Die Teilnehmer waren zwischen 15 und 68 Jahre alt und waren vom 2. Kyu bis zum 6. Dan graduiert. Mit dabei waren auch BJV-Vizepräsident Dirk Krüger sowie der Kampfrichterreferent und Vizepräsident des JVB, Thomas Jüttner.

Nach der Begrüßung gedachten die Anwesenden des im Januar verstorbenen BJV-Ehrenmitglieds und ehemaligen Kampfrichters aus Lübben, Walter Weber, mit einer Schweigeminute. 
Gruppenkampfrichter-Referent Holger Lehmann skizzierte die Erfolge auf dem Gebiet des Kampfrichterwesens im Sportjahr 2017. Sowohl für die Gruppe Nord-Ost als auch für den BJV war es sehr erfolgreich. Auf verschiedenen Ebenen absolvierten Kampfrichter erfolgreich Prüfungen, allen voran die beiden IJF-B-Lizenzen von Karin Schuncke (Berlin) und Martin Schuch (Brandenburg). Auch gibt es seit dem letzten Jahr aus jedem der drei Landesverbände jeweils einen neuen DJB-A-Kampfrichter.
Anschließend gab Gregor Weiß einen Überblick über die seit Anfang des Jahres gültigen Regeländerungen, die zusammen mit den weiterhin gültigen Regeln die Grundlage für die Bewertung von Wettkämpfen bilden. Zusätzlich finden natürlich die Sonderbestimmungen für die Altersklassen im Jugendbereich Anwendung. Diese stellte er ebenfalls vor und erläuterte sie.

In den Seminargruppen zeigten die IJF- bzw. DJB-A-Kampfrichter Videoszenen von verschiedenen Veranstaltungen und analysierten sie in der Diskussion. Sowohl bei den Videos von Berliner und Brandenburgischen Meisterschaften der U21/18/15 als auch bei Weltcups und anderen internationalen Veranstaltungen gab es schwierige Entscheidungen zu treffen. Oft gingen die Meinungen der Teilnehmer auseinander. Über die Argumente für eine richtige Bewertung/Bestrafung waren sie dann sehr dankbar.
In der Sitzung unseres Landesverbands wurde auf die durch die BJV-Mitgliederversammlung vorgenommene Umstrukturierung in zwei Sportbezirke verwiesen. Demzufolge wird durch die Landes-Kampfrichterkommission beabsichtigt, die Ordnung für den Bereich Kampfrichterwesen entsprechend anzupassen. Ebenfalls diskutierten die Kampfrichter zum Thema „Absicherung kleiner und mittlerer Vereinsturniere mit Unparteiischen“. Hilfreich ist dabei das „Kampfrichter-Anmeldesystem“ (KRAS), das aber von einigen nicht als Unterstützung angesehen wird. Schließlich wurde auf die Wichtigkeit von auswärtigen Turnieren im In- und Ausland verwiesen, bei denen sowohl Landes-, aber auch Bundes- und IJF-KR zum Einsatz kommen. Diese dienen insbesondere der Vorbereitung auf Prüfungen zur jeweils nächsthöheren Lizenz.
Die Praxiseinheit gestaltete Dr. Marco Sielaff (6. Dan) aus Berlin, ein ehemaliger Kämpfer aus der 1.Bundesliga. Vielen ist er auch von der DJB-Sommerschule in Lindow bekannt. In kurzweiliger Art und Weise führte er durch die einzelnen Teile des Programms. Nach einer abwechslungsreichen Erwärmung zeigte er verschiedene Techniken im Boden und im Stand. Als Inhaber der DJB-A-Lizenz ging er insbesondere auf zwei Punkte ein: Der Kampfrichter soll in Ne-Waza die Vielfältigkeit erkennen und nicht zu zeitig unterbrechen. Und in Tachi-Waza muss man unterscheiden zwischen verletzungsgefährdenden Handlungen und solchen, die als Wurfvorbereitung dienen. Die Teilnehmer übten fleißig mit, und sie erarbeiteten in Gruppen bis zu fünf Personen verschiedene Wettkampfszenen und stellten diese den anderen vor. Gemeinsam erarbeiteten sie dann Lösungen, die die `Kommission`- bestehend aus der Lehrgangsleitung und den Referenten – bewerteten.
Der Abend verlief in gemütlicher und entspannter Runde. Es wurde gegrillt, erzählt und gelacht - und es gab so manche Anekdote aus den vergangenen Jahren zu berichten. 
Der Sonntagmorgen wurde nach einem ausgiebigen Frühstück für eine letzte Videoeinheit genutzt. Schließlich gab es eine Abschlussbesprechung, bei der der Gedanke einer gemeinsamen Veranstaltung aller drei Landesverbände hervorgehoben wurde. Auch gab es fast ausschließlich positive Resonanz darauf, dass Jung und Alt, erfahren und noch in der Ausbildung befindlich, gemeinsam das Kampfrichterwesen und somit den Wettkampfsport voranbringen möchten. Es gab auch zwei Verabschiedungen aus Berliner Sicht: Die beiden Kommissionsmitglieder Astrid Machulik (Referentin Prüfungswesen) und Falk Scherf (Pressereferent) werden sich stärker anderen Aufgaben widmen und Jüngeren den Vortritt lassen.
"Insgesamt können wir ein sehr gutes Resümee ziehen: Die Bedingungen zum Lernen waren sehr gut, die Unterbringung im Familienpark ließ nichts zu wünschen übrig, die Verpflegung war sehr lecker, und die Betreuung durch den Verein klappte ausgezeichnet", sagt Holger Lehmann. Er gab stellvertretend von allen Teilnehmern ein herzliches Dankeschön an alle, die einen erfolgreichen Lehrgang möglich machten: Mario Machill und sein Team vom PSV Senftenberg, Benjamin Golze (Quartiere und Abendgestaltung), die Referenten sowie nicht zuletzt die teilnehmenden Kampfrichter und Trainer.
Holger Lehmann
-LKRR BJV / GKRR NO-
Fotos: Falk Scherf

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