Prüfung zum 1. Dan in Jänschwalde

Theo Herz kämpfte mit einer komplizierten Vorbereitung, wie z.B. die Verletzung des Uke, dazu Zeitdruck, da nach dem Abitur ein Ortswechsel bevorsteht und dann auch noch die Schwierigkeiten, für das Prüfungsfach Kata einen passenden Uke zu finden. Damit stand für den Judoka vom JSV Bernau Anfang Juni die Frage, ob er vor dem Einstieg in neue Aufgaben nach dem Abitur die begonnene Dan-Vorbereitung noch zu einem erfolgreichen Abschluss bringen kann.
Zuvor hatte Theo Herz durch sehr gute Mitarbeit und sehr ansprechende Leistungen in der Trainer C-Breitensport-Ausbildung in Strausberg und auch bei der Trainer-A/B/C-Weiterbildung im Juni in Kienbaum unter Beweis gestellt, dass er über einen Leistungs- und Kenntnisstand im Judo verfügt, der es durchaus rechtfertigt, dass er sich der Prüfung zum 1. Dan stellen kann. 
In Kienbaum hatte Theo nicht nur die letzten noch offenen Bedingungen erfüllt, um die Trainer C-Lizenz erhalten zu können. Er unterstützte durch den verletzungsbedingten Ausfall eines geplanten Judoka sehr erfolgreich den Referenten Martin Reißmann als Uke auch in der Vermittlung des Themas zu Inhalten des 1. Dan und insbesondere bei der Umsetzung der Anforderungen im Prüfungsfach Kata.
Unter diesen Voraussetzungen war es sicher folgerichtig, dass in Abstimmung aller Verantwortlichen Theo Herz kurzfristig die Möglichkeit geboten wurde, sich noch im Juni der Prüfung zum 1. Dan zu stellen. 
Dafür hatte sich zuvor Lukas Stenzel bereit erklärt, Theo im Prüfungsfach Kata als Uke zu unterstützen. Theo überlegte nicht lange und entschied sich, die Möglichkeit zu Ablegung der Prüfung zu nutzen. Um entsprechend üben zu können, nahm er dann auch den langen Fahrweg von Bernau nach Jänschwalde in Kauf, um für die Dan-Prüfung mit Lukas zu üben und letzte Hinweise zur Prüfung zu erhalten.
Am Donnerstagabend dem 30.06. war es dann in Jänschwalde soweit. Theo Herz stellte sich vor der Prüfungskommission Martin Reißmann (6. Dan), Matthias Störzner und Daniel Klenner (beide 5. Dan) mit seine beiden Uke Enrico Wittwer vom JSV Bernau  und Lukas Stenzel vom JC Kyoko in der Trainingsstätte in Jänschwalde der Prüfung zum ersten Meistergrad. Sehr nennenswert dabei war auch, dass Theo den überwiegenden Teil der Prüfungsfächer als ein Sportler, der in der Klasse bis 73 kg kämpft, mit einem - wenn auch sehr kompetenten Uke - absolvierte, der selbst im Schwergewicht zu Hause ist. Das ist sicher eine nicht allzu häufig gegebene Konstellation. 
Die Prüfungskommission hatte dabei in der Prüfung keine Probleme,  bei einer sehr gleichmäßigen, überwiegend guten Leistung ihre Entscheidung zu fällen. Dabei waren die Leistungen in den Prüfungsfächern Übungsformen (1,8), in den Anwendungsaufgaben, aber auch in der Theorie besonders hervorzuheben. Trotz der komplizierten Bedingungen bei der Vorbereitung erreichte Theo im Fach Kata ebenfalls immerhin eine 2,2!
Der Prüfungskommissionsvorsitzende konnte somit nach reichlich zwei Stunden Prüfung zum  Erreichen des 1. Dan-Grades gratulieren. Dabei lag die Besonderheit dieser Prüfung sicher nicht nur in einem sehr ansprechenden Ergebnis, sondern vor Allem auch in der Tatsache, dass - ein entsprechendes Leistungsvermögen vorausgesetzt - sich Erfolg besonders dann einstellt, wenn man auch unter schwierigen Bedingungen sein Ziel im Auge behält und im Team nach Lösungen sucht.
Somit ist diese erfolgreiche Prüfung auch ein ausgezeichnetes Beispiel für die Umsetzung des "Ji ta kyo ei" Kanos durch alle drei Judoka, die auf der Matte aktiv waren.
Martin Reißmann
Brandenburgischer Judo-Verband
Referent Prüfungswesen