15.06.2016

Nachwuchs-Athleten in Polen erfolgreich

Im polnischen Strzegom, 60 km westlich von Wroclaw gelegen, trafen sich am 11. Juni 2016 etwa 260 Judokas der Altersklassen U9, U11 und U13. Dort wurde das 18. Edward-Brzegowy-Gedenkturnier ausgetragen. Mit am Start waren neben zahlreichen polnischen Judoka auch Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und Tschechien. Aus Brandenburg hatte eine achtköpfige Delegation des JC „Samura“ Oranienburg die Reise ins Nachbarland angetreten. 
Trotz starker Konkurrenz erkämpfte der „Samura“-Nachwuchs drei Gold- und fünf Silbermedaillen. Dabei wurden mit Kimberly Clark (U11) und Hannah Rücker (U13) zwei von ihnen sogar als beste Kämpferinnen ihrer Altersklasse geehrt. 
Nach ersten Erfahrungen aus dem Vorjahr zeigten sich die Oranienburger gut auf das etwas andere Regelwerk eingestellt. Zwar wurde im Wesentlichen nach den hier bekannten U11-Regeln gekämpft, jedoch war der Griff in den Nacken erlaubt, soweit die Jacke des Gegners gefasst wurde. Gestattet war auch die Reiterfesthalte, deren Namensgeber Josef Reiter, Olympiadritter von 1984, selbst als Trainer vor Ort seine Schützlinge anfeuerte. Doch mit seiner Spezialität hatten die Österreicher an diesem Tag keinen Erfolg gegen die „Samuras“.

Während sich die Sportler auf der Tatami nichts schenkten, freuten sich die Trainer „Pepi“ Reiter und Reinhard Arndt am Mattenrand über das Wiedersehen nach vielen Jahren. Gekämpft hatten die beiden als 60-kg-Athleten zuletzt bei den Europameisterschaften 1979 gegeneinander. Damals setzte sich der Österreicher mit einem Hantai-Sieg im Bronzeduell durch. Auch als Trainer waren sie sich später noch gelegentlich begegnet. Da das letzte Treffen aber bei jedem der beiden etwa zehn Kilogramm her war, dauerte es in Strzegom ein Weilchen, bis sie einander wiedererkannt hatten. 

Am Ende des Tages zogen beide Trainer eine positive Bilanz. Und vor allem staunten sie gemeinsam darüber, dass im gesamten Turnierverlauf keine einzige Bestrafung ausgesprochen wurde. Bei verbotenen Handlungen gab es allenfalls Unterbrechungen und Hinweise an die Sportler, mitunter auch an die Trainer. Und ansonsten ließen die Referees das Judo-Geschehen laufen. Trainer und Athleten wurden dabei in ihrem Glauben an ausgleichende Gerechtigkeit gestärkt und dankten es mit Friedfertigkeit am Mattenrand.

Text und Fotos: Anja Sasse

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