08.09.2016

Abschiedstränen nach ereignisreichen zwei Wochen

Im August war eine japanische Delegation im Rahmen des deutsch-japanischen Simultanaustausches in Frankfurt (Oder) zu Gast. Der JC 90 war als Partner ausgewählt worden und unter Leitung des Jugendwarts Gregor Wenzel verbrachten die Jugendlichen zwei erlebnisreiche Wochen. 
Der Abschied fiel dann schwer und war tränenreich.
Anfang August landeten in Frankfurt/Main ca. 80 japanische Sportler, die im Rahmen des 43. Deutsch-japanischen Simultanaustausches die deutsche Kultur und den deutschen Sport näher kennenlernen wollten. Nach zweitägigem Aufenthalt in der Main-Metropole teilte sich die große Gruppe in mehrere kleine Regionalgruppen auf, die sich bundesweit verteilten. 
Für sechs von ihnen ging es den weiten Weg in unsere Oderstadt. „Zwar war der Gruppe bekannt, dass sie ihre Zeit in Frankfurt (Oder) verbringen werden, allerdings dachten sie dabei an einen Vorort des großen Frankfurts und waren so doch sehr überrascht, als sie hörten, dass sie eine Zugfahrt von immerhin sieben Stunden vor sich hatten“, berichtet Jugendwart Gregor Wenzel schmunzelnd. 

Bei der Einfahrt auf das Gelände der Frankfurter Sportschule warteten schon Familien gespannt auf ihre neuen Kinder auf Zeit. Mit deutsch-japanischen Fähnchen nahmen sie die Delegation herzlich in Empfang. 
Nach einer Begrüßungsrunde verteilten sich die Japaner dann auf ihre neuen Familien. Alle verstanden sich auf Anhieb blendend, auch wenn die Sprachbarriere anfangs natürlich noch ein kleines Problem darstellte, denn auch englisch beherrschten die Asiaten nicht sehr gut. Doch mit Handyübersetzer, Sprachfibel oder auch mit Händen und Füßen verständigten sie sich mit der Zeit immer besser und die Anspannung nahm auf beiden Seiten langsam ab. 

Es wartete ein breit gefächertes Programm auf die Teilnehmer des Austausches, das sowohl aus sportlichen, als auch aus kulturellen Höhepunkten bestand. 
Begleitet wurde die japanische Delegation mit einem Mädchen, vier Jungen und einem Gruppenleiter während der Ausflüge immer von einigen Sportlern des Judo-Club 90 und einer Dolmetscherin. 
Das Regionalprogramm begann mit einem offiziellen Empfang im Rathaus, wo die Gäste herzlich im Namen der Stadt begrüßt wurden und sich gegenseitig über die verschiedenen Länder austauschten. Anschließend ging es zu Fuß durch die Stadt und die Japaner erkundeten die Marienkirche, die Konzerthalle, das Sportmuseum und genossen den schönen Blick auf Frankfurt von der Nachbarstadt Slubice aus.
Weitere Programmpunkte führten die Delegation ins Stahlwerk Eisenhüttenstadt, in die Klosterstadt Neuzelle, in den Spreewald, zur Bundespolizei und Berufsfeuerwehr und zum Helene-See. Beim Letzteren vergnügten sich die Teilnehmer beim Standup-Paddling, bei dem die Gleichgewichtsfähigkeit hart auf die Probe gestellt wurde.
Als kulturelles Highlight wartete eine Fahrt nach Dresden. Dort besichtigten sie die Semperoper, die Altstadt, und das historische Grüne Gewölbe. Im Anschluss gab es  noch einen Abstecher ins Elbsandsteingebirge zur Bastei, wo die Japaner begeistert von der schönen Landschaft mit dem tollen Blick auf die Elbe waren.
Auch der Sport kam im Regionalprogramm nicht zu kurz. Gemeinsames Judo-Training stand natürlich genauso auf dem Plan, wie Fußball, Beachvolleyball, Lustpistolen- und Bogenschießen. Besondere Freude bereitete eine Kayak-Tour, die stromabwärts von Brieskow-Finkenherd nach Frankfurt führte. Dabei lieferten sich die Beteiligten Wasserschlachten mit Wasserbomben und bespritzten sich gegenseitig mit Wasser, bis es in den Booten stand und ausgeschöpft werden musste, berichteten die Jugendlichen nachträglich. 
Auch für das bessere Kennenlernen innerhalb der Gastfamilien gab es natürlich Freiräume. So fanden u.a. zwei Gastfamilientage statt, die ganz individuell gestalten wurden. Einige machten sich auf Erkundungstour durch Berlin und fuhren auf den Fernsehturm. Andere besichtigten das Schiffshebewerk in Niederfinow und wieder andere gingen Golfen, fuhren Sommerrodelbahn oder kletterten im Hochseilgarten durch die Bäume. 
Viele Taschentücher waren nötig, als dann nach zwei Wochen die Japaner verabschiedet wurden. Auf der  Abschiedsveranstaltung wurde viel gelacht, als man auf die schöne Zeit zurückblickte. Aber umso größer waren dann die Tränen auf beiden Seiten, als die gemeinsame Zeit sich dem Ende näherte.
 
In diesen zwei Wochen entwickelten sich zwischen den deutschen Teilnehmern und den Japanern schnell Freundschaften, die hoffentlich noch lange bestehen bleiben. 
Nächstes Jahr darf dann eine Delegation von JC90-Sportlern für 18 Tage nach Japan reisen. Es freuen sich schon jetzt alle darauf, den einen oder anderen Japaner dort vielleicht wiedersehen zu können. Aber bis dahin ist es noch etwas Zeit, die zum Beispiel genutzt werden kann, um das Essen mit Stäbchen zu lernen.
Gregor Wenzel

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion