05.06.2015

Europameister erhalten Auszeichnung

Michael Zapf und Lukas Stenzel wurden zu Beginn des Trainer A-Lehrgangs durch den Präsidenten des Brandenburgischen Judo-Verbandes, Dr. Volkmar Schöneburg, mit der Ehrenmedaille des BJV in Silber ausgezeichnet.

Sie saßen beide ahnungslos am PC und arbeiteten die Teilnehmerlisten ab – Akkreditierung beim Lehrgang - eine Aufgabe, die sie schon oft erledigten.  Michael Zapf und Lukas Stenzel waren völlig überrascht, als Präsident Volkmar Schöneburg bei der Eröffnung des Lehrgangs ihre Leistungen bei den Kata-Europameisterschaften vor zwei Wochen würdigte. Diese Worte nahmen sie bescheiden auf, arbeiteten aber fleißig ihre Aufgaben weiter ab.
Bis zu dem Zeitpunkt, als sie nach vorn gebeten wurden. Das verblüffte sie dann schon fast.
Volkmar Schöneburg und der ebenfalls anwesende Vizepräsident Dirk Krüger zeichneten beide mit einem Präsent und vor allem der Ehrenmedaille des BJV in Silber aus.

Ebenso erhielt der langjährige Trainer der beiden Europameister, Martin Reißmann, ein Präsent für sein unermüdliches Wirken im Bereich des Kata-Wesens.


Herzlicher Applaus kam aus den Reihen der Lehrgangsteilnehmer.
Hatten Michael und Lukas doch eine besondere Leistung erbracht. Bei ihrem allerersten internationalen Wettkampfauftritt zeigten sie gleich zwei Mal, dass sie die Besten in Europa sind.
Schon in der Vorrunde gaben sie Gas. „Wir wussten nicht, wie wir stehen. Wir hatten noch nie vorher diesen internationalen Vergleich. Plötzlich sahen wir, dass wir vorn sind und dann auch noch gleich mit zehn Punkten Abstand“, sagt Michael Zapf noch immer verblüfft.
Damit gingen sie als haushohe Favoriten in das Finale am nächsten Tag. Der ruhige und hoch konzentrierte Michael schlief sogar völlig entspannt in der Nacht zwischen Vorrunde und Finale. Nur Lukas kämpfte mit der Aufregung. „Ich musste dauernd auf Toilette rennen“, verriet er schmunzelnd.
Am nächsten Tag ging es früh raus. Training stand noch einmal auf dem Programm. Sebastian Frey, der deutsche Teambetreuer und selbst wettkampferfahren mit vielen Medaillen, gab noch so manchen guten Tipp. Eine besondere Motivation und Beruhigung gab auch der Kata-Welt- und Europameister Wolfgang Dax-Romswinkel: „ Denkt daran, die anderen müssen sich steigern, ihr müsst lediglich das Niveau halten.“
Die erfahrenen Wettkämpfer der deutschen Mannschaft hatten die beiden Neulinge aus Brandenburg herzlich in ihrer Mitte aufgenommen und integriert. „Wir hatten im Team einen guten Rückhalt. Wir waren voll integriert, alle standen hinter den Mannschaftsmitgliedern und gaben wichtige Ratschläge“, sagt Michael in der nach der Auszeichnung stattfindenden kleinen Runde. Wolfgang Dax-Romswinkel saß viel bei uns und hat uns abgelenkt. Er hatte sicherlich gemerkt, dass wir aufgeregt sind“, ergänzt Lukas. „Es war gut, so einen erfolgreichen Mann im Background zu haben, der so ruhig und kompetent ist.“



In der Finalrunde ging unser Paar als vorletztes auf die Tatami. „Nach uns kamen nur noch die Belgier, die als Sechste ins Finale eingezogen waren“, sagt Lukas. „Das war der Vorteil in der Vorrunde, dass die Belgier unmittelbar vor uns dran waren“, ergänzt schmunzelnd Michael. Der Unterschied zwischen beiden Paaren war doch recht deutlich. 


Das Ergebnis hatten die Beiden recht schnell erfahren. Bereits wenige Minuten nach dem Ende ihrer Kata hatten alle Wertungsrichter die Wertung abgegeben und die Ergebnisse waren addiert.
An der Anzeigetafel erschien sofort die Platzierung – Michael und Lukas hatten fast die gleiche Punktzahl wie am Vortag und standen an erster Stelle.
„Es hat lange gedauert, bis ich realisiert hatte, was da grad passiert war. Es kommt jetzt immer Schritt für Schritt.“ sagt Michael. Und Lukas ergänzt: „Dann wird erst klar, wie groß der Erfolg ist, den wir da grad errungen haben.“
Ein emotionaler Höhepunkt war dann noch einmal die Nationalhymne. .“ Es war sehr erhebend für mich“, sagt Michael und Lukas steigert noch: „Überwältigend!“
Zuvor haben sie die Medaille aus den Händen des EJU-Präsidenten Sergej Soleveijtschik entgegennehmen dürfen. „Es war eine große Ehre, vom Präsidenten persönlich die Hand geschüttelt zu bekommen“, sagt Michael. „Er gratulierte uns und sagte, wir sollen so weitermachen.“
Danach gabs Glückwünsche von allen Seiten. „Es war wie im Rausch“, beschreibt Lukas seine Gefühle an diesem Tag.
Beide bereiten sich schon wieder auf den nächsten Wettkampf vor. In der kommenden Woche geht es nach Backnang zu den Deutschen Kata-Meisterschaften.

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion