11.03.2015

Auch in Frankreich wird beim Judo japanisch gesprochen

Beim PSV Cottbus, Abteilung Judo, ist es inzwischen zu einer Tradition geworden, einmal im Jahr zum Auslandswettkampf nach Audincourt nach Frankreich zu fahren. Auch in diesem Jahr gingen die Sportler von den Kleinsten bis zu den Erwachsenen auf Tour. 
Und so war es Ende Februar wieder soweit. Die Jungs und Mädels im Alter von 5 bis 10 trafen sich an unserer alten Judohalle, wo die Trainer, Übungsleiter und Betreuer schon auf sie warteten. Allen stand die Aufregung ins Gesicht geschrieben, den Kleinen weil sie mit ihrer Mannschaft eine lange Reise ins Ausland unternehmen und drei Tage ohne Eltern sind; den Eltern weil sie ihr Kind für drei Tage aus ihrer Obhut geben. Tränen fließen keine und nachdem Taschen, Verpflegung und Kindersitze verstaut sind, setzt sich der aus drei Autos bestehende „Konvoi“ in Bewegung. Vor uns liegt eine Strecke von fast 900 Kilometern. Mit Pausen, Spielen und DVD-Schauen erreichen wir abends das Hotel. Jetzt heißt es Zimmer beziehen, Abendbrot essen und ab ins Bett.
 
In Frankreich ist am Sonnabend auch Schule. So kann der Tag ohne Hektik beginnen. Nachdem sich die Meute bei einem französischen Frühstück – dabei dürfen Baguette und Croissants nicht fehlen – gestärkt hat, fahren wir in ein nahe gelegenes Einkaufscenter. Dort wollen wir sehen, ob die Hummer vom letzten Jahr noch leben :-). Die Kinder hatten ihren Spaß und am Schluss verteilt eine Verkäuferin Schokolade an alle. Nach einer kurzen Spielpause wird es ernst – Abflug zur Wettkampfhalle.
 
Hier ist alles sehr gut organisiert. Die Judoka einer Alters- und Gewichtsklasse werden von einer der helfenden Mütter in Empfang genommen und dann macht sie mit ihnen gemeinsam Erwärmung. Danach geht es im Gänsemarsch zur Wettkampfmatte. Ein Betreuer oder Übungsleiter von uns ist immer dabei. Die Wettkampflisten sind so gestaltet, dass jeder Wettkämpfer mindestens drei Kämpfe hat. Nun heißt es Griff in die Jacke und auf „Hajime“ das Gelernte umsetzen. Die Wettkämpfe dauern bis in den Abend. Die Trainerinnen Elke Nowack und Nicole Schneider waren sehr zufrieden, sowohl mit den Judoka für das Gezeigte als auch mit den Übungsleitern für die Vorbereitung im Training. Die Kinder hörten gut zu und bewiesen Kampfgeist.
Cara Zimmer, Cedric Jörgler, Destina Uyar, Tom Tarnowski, Emily Bieling, Paul Erfurt, Franz Lemkedurften am Ende die Goldmedaille entgegen nehmen. Weitere fünf Sportler standen mit Platz 2 und 3 auf dem Treppchen.


In der Mannschaftswertung brachten es die Kleinen damit auf den 5. Platz von mehr als 30 Vereinen!

Zurück im Hotel stießen die Jugendlichen und Männer dazu, welche mit großem Hallo begrüßt wurden und den Kleinen zu ihrem super Ergebnis gratulierten. Jetzt war die Mannschaft komplett. Nach dem Abendessen waren die Kleinen viel zu aufgeregt, um schon ins Bett zu gehen. Sie wollten erzählen! Aber kein Problem, denn am nächsten Tag sind die Großen dran, die Kleinen folgen später in die Halle nach.
 
Bei Jugend und Männern ist die Zahl der Wettkämpfer zum Vortrag und zum Vorjahr nochmal kräftig gestiegen. Sie brauchen sich mit ihren Leistungen nicht hinter den Judoka der anderen Vereine verstecken. Als die ersten Kämpfe losgehen, sind die Kleinen in der Halle und feuern ihre Sportler kräftig an. Dann heißt es für die Kleinen Abschied nehmen. Der lange Weg zurück steht an und Montag müssen fast alle wieder in die Schule.

Mit starken Kämpfen und guten bis sehr guten Leistungen gewannen Jeremy Bieling, Kai-Ole Pfirrmann und Devid Makhanashvili das Turnier, acht weitere Judoka gewannen Medaillen.

Daniel (grüner Gürtel) und Thomas (weiß-gelber Gürtel) hatten es schwer, waren ihre Gegner doch fast sämtlichst mit einem schwarzen Gürtel Judomeister. Dennoch ließen sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen und hielten gut gegen. Daniel schlug sogar einen Schwarzgurt mit einem Fußfeger und Ippon als Wertung. Nach dem Kampf unterhielten sie sich noch angeregt in einer Mischung aus Französisch und Englisch.

Nachdem der PSV Cottbus seit nunmehr fast 20 Jahren – mit Unterbrechung – nach Audincourt fährt, ist dies das erste Mal, dass in der Gesamtwertung eine so hohe Platzierung erreicht werden konnte. Der PSV belegte den 2. Platz von 58 Vereinen aus Ländern wie England, Österreich, Schweiz, Lichtenstein und Italien.

Wir danken dem Schmetterling Reisebüro Gubener Ferien-Service und dem Autohaus Krause & Sohn GmbH aus Cottbus für die Unterstützung, den Eltern für das Vertrauen und nicht zuletzt den Sportlern für das tolle Erlebnis und Ergebnis.
Björn Bieling

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion