26.08.2014

Mareen Kräh wird WM-Siebte

Nach vier Kämpfen beendet Mareen Kräh die WM mit dem siebten Platz. Romy Tarangul gewann zwar ihren Auftaktkampf, scheiterte jedoch dann an der späteren Dritten Kuzutina und schied damit vorzeitig aus.
Mareen Kräh wurde bei der Auslosung an Nr. 3 der Welt gesetzt und hatte zunächst ein Freilos. Gegen Rim Song Sim aus Nordkorea siegte sie und brauchte auch in Runde drei gerade mal 30 Sekunden, um die Ukrainerin Levytskaja mit einem Ippon für einen herrlichen Innenschenkelwurf zu besiegen.
Im Poolfinale ging es dann ebenso schnell, jedoch zum Nachteil von Mareen. Die rumänische Ex- Europameisterin Chitu erwischte sie eiskalt und schickte sie in die Hoffungsrunde. Dort kam es zur Neuauflage des Finals vom Grand Prix in Ulaan Bator. Gegen die Chinesin Ma machte Mareen von Anfang an Druck und ging auch folgerichtig in Führung. Bei einem starken Wurfansatz Mitte des Kampfes wollte Mareen vielleicht zu viel. Mit einem Harai-Goshi wollte sie den Kampf beenden, zog voll durch und überdrehte leicht. Die Chinesin nutze ihre Chance und bekam Mareen unverhofft in die Festhalte, aus der sie sich nicht mehr befreien konnte. Am Ende war es Platz 7 und ein paar Punkte für das  große Ziel Rio 2016.


Natürlich sind die Spremberger Judofans mit vier Grand Prix-Medaillen in diesem Jahr verwöhnt. Aber eine WM ist immer etwas besonderes und hat ihre eigenen Gesetze. Die spätere Vizeweltmeisterin Chitu aus Rumänien war z.B. eigentlich bereits in der ersten Runde ausgeschieden bevor die Kampfrichterkommission die Entscheidung revidierte und auch beim zweiten Wurfansatz von Legentil (MRI) nicht auf Sieg entschieden. 

Romy Tarangul kämpfte als erstes gegen die Luxemburgerin Marie Muller, die nach einer langen Verletzungsphase in den vergangenen Wochen ein starkes Comeback hingelegt hatte. Der Kampf ging knapp mit 1:2 Strafen für Romy aus. Im darauffolgenden Kampf stand sie gegen die Russin Natalja Kuzutina auf der Matte, Romys Dauerrivalin. Die Bilanz der Kämpfe zwischen den Beiden scheint relativ ausgeglichen zu sein, dennoch waren es immer schwere Kämpfe. So auch diesmal und Romy musste sich der Lokalmatadorin mit 2:1 Strafen beugen. Das bedeutete für sie das frühzeitige Aus. 


Infos vom Mattenrand 
Die Russen lassen sich jeden Tag etwas Neues einfallen. Diskomusik und Partystimmung mit Tanz früh um 10.00 Uhr zum Einlass, jeden Tag neue Give Aways für die Zuschauer :-)  - es bleibt bei einer Veranstaltung die Maßstäbe setzt. 
Olympisches Flair auch heute. Dazu sind die Preise in der Halle mehr als ok, die Volontäre und das Personal sind super freundlich, obwohl auch hier die Sicherheit eine große Rolle spielt.

Die Kampfrichterentscheidungen sind manchmal sehr kurios. Es sieht teilweise so aus als ob Kämpfer die eigentlich nicht gewinnen können dann auch nicht gewinnen dürfen. 
Nur am Rande: der Neuseeländer Bishop (66 kg) haut den Mongolen Adiya volles Brett hin. Der Kari gibt auch Ippon, aber die Kommission entscheidet auf Waza-ari. 
Das gleiche Spiel gibt es bei der Italienerin Chitu gegen Legentil (MRI). Zunächst Punkt für Legentil, der dann auf Waza-ari reduziert wird. Kurz danach wirft Legentil ein nächstes Mal Waza-ari - und der wird auf Yuko runtergenommen – es wäre ja sonst auch zusammengesetzt Ippon :-). Das tragische in diesem Kampf:  Legentil verliert dann sogar noch.
Yuko gibt es mal für auf den Bauch fallen und mal für voll auf den Rücken.
Romy Tagangul verliert gegen die Russin Kuzutina auf zwei Shido - und Kuzutina macht nicht einen Ansatz!!

News vom Mattenrand:  
Der ehemalige Frankfurter Bundesliga-Kämpfer Morossow sitzt beim Vizeweltmeister Pulyaew als Trainer an der Matte. 

Ein dutzend ehemaliger russischer Spitzenkämpfer geben sich hier die Klinke in die Hand 
Tmenov raucht ;-)
Yamashita ist natürlich auch da.
 
Text: Dirk Meyer und Birgit Arendt
Fotos: DJB (Wettkampf) und Dirk Meyer
Ergebnisse des zweiten Tages:Frauen -52 kg:
1. Majlinda Kelmendi, IJF
2. Andreea Chitu, Rumänien
3. Natalia Kuziutina, Russland
3. Erika Miranda, Brasilien
5. Yanet Bermoy Acosta, Kuba
5. Yingnan Ma, China
7. Yuki Hashimoto, Japan
7. Mareen Kräh, Deutschland
 
Männer -66 kg:
1. Masashi Ebinuma, Japan
2. Mikhail Pulyaev, Russland
3. Kamal Khan-Magomedov, Russland
3. Georgi Zantaraia, Ukraine
5. Loic Korval, Frankreich
5. Kengo Takaichi, Japan
7. Duanbin Ma, China
7. Rishod Sobirov, Usbekistan

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion