30.08.2013

Weltmeisterschaften in Rio - 5. Tag

Laura Vargas Koch aus Berlin wurde bei ihrer ersten Weltmeisterschaft der Frauen Vize-Weltmeisterin! Alle anderen deutschen Athleten schieden heute aus.
Laura Vargas Koch war im Vorfeld der WM sehr bescheiden. "Die WM ist ein sehr wichtiger Wettkampf für mich und ich gehe auch mit einer gewissen Erwartung nach Rio", formulierte sie zur Pressekonferenz vorsichtig. Sie hatte aber schon ein gutes Gefühl. "Ich glaub nicht, dass ich mich verstecken muss, aber es kann auch viel kommen."
Wie viel kommen konnte und wie wenig sie sich verstecken musste, zeigte ihr Wettkampftag, an dem sie lediglich der Columbianerin Yuri Alvear im Finale beugen musste. Nach einem grandiosen Wettkampftag holte sie sich den Vize-WM-Titel.

Mit scheinbarer Leichtigkeit besiegte sie nach einem Freilos Vanessa Chala aus Ecuador nach reichlich einer Minute Kampfzeit mit Harai-goshi.
Im Kampf gegen Onix Cortes Aldama aus Kuba musste sie einen kurzzeitigen Yuko-Rückstand wieder aufholen, antwortete aber mit Waza-ari und gewann diesen Kampf.
Dann das Poolfinale gegen die Angolanerin Antonia Moreira, dass sie bereits nach 90 Sekunden gewann und damit im Halbfinale stand.
Gegen die Südkoreanerin Seongyeon Kim musste Laura nach Yuko-Gleichstand in die Verlängerung. Für einen Ko-uchi-gari erhielt sie einen Yuko, der sie ins Finale brachte.
Im Finale wirkte die Kolumbianerin Yuri Alvear etwas druckvoller als Laura und brachte sie bereits nach wenigen Sekunden mit Yuko zu Fall. Nach eineinhalb Minuten dann noch ein Ippon und Laura war Vize-Weltmeisterin. Ein großartiges Ergebnis für die 23-jährige Berlinerin, die bereits U23-Europameisterin ist und im April EM-Dritte der Frauen war.

Die zweite Starterin in der 70-Kilo-Klasse, Iljana Marzok, hatte einen Auftakt nach Maß. Nach einem Freilos besiegte sie die Israelin Lior Wildikan mit Yuko. Dann stand sie jedoch der Olympiasiegerin von London und dreifachen Weltmeisterin Lucie Decosse gegenüber. Iljana verlor diesen Kampf und schied damit aus. Decosse erreichte überraschend lediglich den fünften Platz.

In der 78-Kilo-Klasse gingen gleich zwei Medaillenhoffnungen an der Start. Vize-Olympiasiegerin Kerstin Thiele startete in der für sie neuen Klasse und verlor gegen die spätere Weltmeisterin Kyong Sol lediglich mit 3:1 Strafen. Sie war die einzige Gegnerin, die der Weltmeisterin keine Chance für eine technische Wertung bot.

Luise Malzahn
musste sich nach einer langen Führung mit zwei Yuko der Ukrainerin Viktoriia Turks doch noch mit Waza-ari beugen.
Beide schieden damit aus.

Marc Odenthal startete in der 90-Kilo-Klasse. Er kämpfte gegen Tatenda Guta aus Zimbabwe und gewann bereits nach 42 Sekunden durch eine Würgetechnik.
Im zweiten Kampf gegen Erkin Doniyorov aus Usbekistan gewann er ebenfalls nach nicht mal einer Minute mit einer Würgetechnik.
Der spätere Vize-Weltmeister Varlam Liperteljani aus Georgien war dann  nicht zu schlagen. Bereits nach 90 Sekunden verlor Marc und schied damit aus.

Erfreulich auch aus deutscher Sicht ist die Teilnahme von Andreas Hempel als Kampfrichter. Derartige Nominierungen sind bei nur einem Kampfrichter auf der Matte eine ganz besondere Auszeichnung.
Er ist bekannt für eine exzellente Arbeit und durfte heute das Finale der 90-Kilo-Klasse schiedsen.


Hier die Ergebnisse des fünften WM-Tages-90 kg:
1. Asley Gonzalez, CUB
2. Varlam Liparteliani, GEO
3. Kirill Denisov, RUS
3. Ilias Iliadis, GRE
5. Joakim Dvarby, SWE
5. Krisztian Toth, HUN
7. Karolis Bauza, LTU
7. Celio Dias, POR

-70 kg:
1. Yuri Alvear, COL
2. Laura Vargas Koch, GER
3. Seongyeon Kim, KOR
3. Kim Polling, NED
5. Lucie Decosse, FRA
5. Ye-Sul Hwang, KOR
7. Antonia Moreira, ANG
7. Maria Portela, BRA

-78 kg:
1. Kyong Sol, PRK
2. Marhinde Verkerk, NED
3. Mayra Aguiar, BRA
3. Audrey Tcheumeo, FRA
5. Kaliema Antomarchi, CUB
5. Catherine Roberge, CAN
7. Ruika Sato, JPN
7. Viktoriia Turks, UKR

Fotos:
Portraits: Winfried Mausolf
Fotos aus Rio: Reinhard Nimz

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion