23.10.2013

Weiterbildung Trainer C in Lindow

An der Weiterbildung Trainer-C in Lindow nahmen 55 Judo-Trainer teil. Ein vielseitiges Programm und aktive und interessierte Teilnehmer sicherten den Erfolg der diesjährigen Weiterbildung.
Am vergangenen Wochenende vom 18. bis 20. Oktober fand die diesjährige Weiterbildung der Trainer C traditionell im Sport- und Bildungszentrum Lindow statt. An dieser Veranstaltung nahmen über 60 Judoka aus 24 Vereinen, darunter vier Referenten, 55 Teilnehmer und zusätzlich zwei Trainer teil, die die Absicherung des Lehrgangs inhaltlich und organisatorisch unterstützten.


Obwohl ein zahlenmäßig so großer Lehrgang für das Lehr- und Organisationsteam eine große Herausforderung darstellt, hatte sich Lehrgangsleiter und Lehrreferent des BJV, Jan Schröder (7. Dan), gemeinsam mit Prüfungsreferent Martin Reißmann (5. Dan) entschlossen, alle angemeldeten Judoka am Lehrgang teilnehmen zu lassen und so allen die Möglichkeit zur Weiterbildung und Lizenzverlängerung zu geben. 
Unter diesen durchaus schwierigen Bedingungen bot das Team der Ausbilder den angereisten Trainern des BJV jedoch trotzdem ein breites und vielseitiges Programm. Die  Herausforderung war umso größer, wenn man bedenkt, dass unterdessen eine beachtliche Zahl Trainer z.T. sogar jährlich an der angebotenen Weiterbildung teilnimmt. Insgesamt nahmen Trainer in der Altesspanne vom 18. bis zum 73. Lebensjahr und mit Graduierungen vom 1. Kyu bis zum 5. Dan und darunter auch 13 Frauen teil.

Am Freitag begann der Lehrgang mit einem Thema im großen Seminarraum, dass in der Gegenwart, besonders auch wegen aktueller Ereignisse noch mehr an Bedeutung gewinnt: Jan Schröder referierte über „Doping/Antidoping und Dopingprävention im Sport“. Über zwei Unterrichtseinheiten gelang es Jan am Freitagabend und Samstagfrüh das Interesse der Trainer für die Auseinandersetzug mit diesem Thema zu wecken und ihre Aufmerksamkeit mit seinem Vortrag zu fesseln.


Standen zu Beginn des Lehrgangs also eher Themen im Seminarraum im Vordergrund, so begann Samstag ab 10:00 Uhr dann die Praxis auf der Judomatte. Jan Schröder und Martin Reißmann begannen ihr breites Programm mit dem Thema „Koordinationsübungen und judospezifisches Krafttraining durch Spielvarianten und Partnerübungen“. Im gegenseitigen Wechsel gingen Jan und Martin dabei von Spiel- und Gruppenübungen zur Arbeit mit Judo-Bodentechnik über. Sie verdeutlichten dabei - unterstützt von Mathias Zapf (3. Dan) - die Möglichkeiten, durch Judo-Bodentechnik koordinative Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern. Danach begann eine weitere interessante Unterrichtseinheit. Beide Referenten erarbeiteten mit den Teilnehmern Möglichkeiten und Varianten mit Hilfe von Fesselungen im Boden erfolgreich zu kämpfen – z.B. bei der Befreiung aus der Beinklammer von Uke. Den teilnehmenden Trainern machte es sichtlich Spaß die angebotenen Techniken zu probieren.


Nach dem Mittag wurde dann nach einer kurzen theoretischen Abhandlung auf der Judomatte durch Martin Reißmann das Thema „Handlungsketten und Handlungskomplex im Bereich Standtechnik“ aufgefrischt und vertieft. Bevor jedoch B-Trainer Mathias Zapf mit Uke Lukas Stenzel ein Beispiel für einen Handlungskomplex mit den Teilnehmern erarbeitete und übte, trainierten alle über verschiedene Übungsformen im Uchi-komi-Training die richtige Erarbeitung von Einzeltechniken im Technikerwerbstraining. Diese sind letzen Endes die Voraussetzung für einen gelingenden Handlungskomplex im Technikanwendungstraining. Sicher war es eine Motivation für die Referenten, wie aktiv sich die Lehrgangsteilnehmer bei allen Praxisthemen an der Ausbildung beteiligten und sich auch mit ihren eigenen Paxiserfahrungen einbrachten.


Foto: Heiko Hermann

In der letzten Trainingseinheit vor dem Abendessen am Samstag stellte Sportfreund Reißmann am Beispiel und mit Unterstützung von Michael Zapf und Lukas Stenzel neue Entwicklungen und Aspekte bei der richtigen Erarbeitung der Nage-no-kata mit Kindern und Jugendlichen vor. 
Michael und Lukas wurden als erfolgreiche Teilnehmer an Deutschen Kata-Meisterschaften (2012 Bronzemedaille und 2013 Platz 5) nicht müde immer wieder Details zu demonstrieren, so dass Martin Reißmann diese genau und verständlich für die Teilnehmer erläutern konnte. Zum Ende dieser Trainingseinheit fand dann zusätzlich eine Demonstration der im LV noch nicht sehr bekannten Nage-waza-ura-no-kata (Gonosen-no-kata nach Mifune) - demonstriert durch Prüfungsreferent Martin Reißmann und Lukas Stenzel - viel Aufmerksamkeit und Interesse.

Foto: Heiko Hermann


Die Abende nutzten dann Referenten und Teilnehmer zum entspannenden Saunabesuch oder zum Erfahrungsaustausch in gemütlicher Runde.

Höhepunkte des Sonntags waren die Fortsetzung der Erläuterungen zur Nage-no-kata zur richtigen Erarbeitung der Gruppen 4 und 5 aus Sicht der erfolgreichen Aneignung und Umsetzung der Technikprinzipien der Sutemi-waza.
 
Im anschließenden Ausbildungsschwerpunkt ging es um ein wichtiges Thema in Zusammenarbeit mit den Kampfrichtern. In Vertretung für unser  Vorstandsmitglied und Kampfrichterreferent des BJV Torsten Bathmann referierte der Bundes A–Kampfrichter und Stellvetreter in der BJV-Kampfrichterkommission Holger Lehmann (4. Dan). Es ging, einer unterdessen guten Tradition in unserem Landesverband folgend, um das Thema „Judotechnik auf der Wettkampfmatte unter Beachtung der aktuellen Wettkampfregeln“. Neben verbalen Erläuterungen wurden unter anderem auch an Hand praktischer Situations- und Technikdarstellungen der Sportfreunde Holger Lehmann, Martin Angerstein aber auch weiterer Teilnehmer viele Probleme der regelgerechten Technikanwendung auf der Wettkampfmatte praxisnah verdeutlicht und mit den Trainern diskutiert. Das Thema fand sehr viel Zuspruch und Interesse. 
Die Verantwortlichen des Lehrgangs werteten danach noch den Lehrgang aus und der verabschiedeten die Teilnehmer der Weiterbildung.

Mit vielen neuen Anregungen aus der Weiterbildung und den Gesprächen mit Trainerkollegen traten Trainer und Referenten am Sonntagnachmittag die Heimfahrt an. Lehrgangsleiter Jan Schröder wünschte zum Abschluss den Teilnehmern weiter viel Elan und Begeisterung bei der verantwortungsvollen Arbeit als Trainer im Heimatverein und bedankte sich bei Teilnehmern und Referenten für die konstruktive Arbeit im Lehrgang.

Gleichzeitig möchten wir uns beim Sport- und Bildungszentrum Lindow für die sehr guten Umfeldbedingungen bedanken und auch bei den Helfern im Organisations- und Lehrteam Mathias Zapf, Michael Zapf und Lukas Stenzel, die im Lehrgang die aufwendige organisatorische Arbeit neben ihren Praxisaufgaben sicherstellten.


Martin Reißmann
Vorstand BJV
Referent Prüfungswesen
Fotos: Thomas Angerstein

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion