07.10.2013

Eine Entscheidung der Vernunft, das Herz hätte gern weiter gekämpft

Nach fünf Jahren verabschiedet sich SV Motor Babelsberg schweren Herzens von der Judobundesliga

Vor nun fast genau fünf Jahren gelang den Babelsbergern der Aufstieg aus der Regionalliga Nord/Ost in die 2. Bundesliga. Damals war eine eindrucksvolle Mannschaft um die verantwortlichen Brüder Jörn und Daniel Keller gewachsen, desto schwerer fiel es ihnen, den Sportlern das „Aus“ nach dem letzten Kampftag mitzuteilen. Wir versammelten alle Sportler und erklärten die Entscheidung, die nach vielen Diskussionen und Argumenten den Verantwortlichen trotzdem schwerfiel. Wir saßen unter Freunden, Sportler wie Stefan Wimmer oder Thomas Freese waren von Anfang an dabei.


Drei Mal gelang es den Babelsbergern die Bronzemedaille zu erkämpfen, desweiteren gewannen wir auch die Wahl zum beliebtesten Ligateam Deutschlands. Daher blickt der Verein zufrieden und voller Stolz auf die letzten Jahre zurück. Doch eins versprach wir uns damals mit dem Aufstieg in die Bundesliga: Wir würden jedes Jahr erneut die Voraussetzungen prüfen, eine weitere Saison in Angriff zu nehmen. Es sollte keinen Automatismus geben. So prüften wir in den letzten Jahren immer die finanzielle Umsetzbarkeit, das sportliche Potential und auch die Möglichkeit, das Organisatorische zu bewältigen.


Das Niveau hat in den letzten Jahren in der 2. Judobundesliga stark zugenommen, folglich hatte das auch Konsequenzen für die sportliche Aufstellung und die damit verbundenen Kosten. Das Jahr 2013 konnten wir finanziell noch stemmen, doch scheint es für das nächste Jahr mangels weiterer Sponsoren sehr fraglich. Den Verantwortlichen war stets klar, dass sie den Sportlern keine leeren Versprechungen machen würden, wenn diese nicht auch realisierbar scheinen. Zusätzlich kam der veränderte Wettkampfmodus dazu, beispielsweise wurden in der 2. Hälfte der Saison alle restlichen Kampftage am Stück absolviert. An drei aufeinanderfolgenden Wochenenden alle Helfer und Verantwortlichen zu mobilisieren stellte eine große Belastung für das durchweg ehrenamtlich arbeitende Personal dar. So sind diese Helfer auch im Einsatz, wenn es um den Wettkampfbetrieb des Kinder- und Nachwuchsbereiches geht.


Diese und andere Argumente veranlasste die Abteilungsleitung, den Rückzug aus der 2. Bundesliga zu beschließen. Jörn Keller, selbst Mitglied der Leitung und Teammanager der Bundesligamannschaft, fiel es besonders schwer, doch auch er musste die Argumente akzeptieren und steht hinter der Entscheidung, den Weg in die Regionalliga zurück zu gehen.


Mit den Worten: „Auf Wiedersehen und nicht Tschüss“ beendete Jörn Keller die Runde der Sportler und Verantwortlichen nach dem letzen Kampftag.


Der SV Motor Babelsberg möchte sich bei allen Sportlern, allen Helfern und den zahlreichen Fans bedanken, ohne die das Projekt Bundesliga nicht realisierbar gewesen wäre.
Daniel Keller


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