25.01.2017

BJV-Kampfrichter in Theorie und Praxis gefordert

Der Start ins neue Jahr hielt für die Kampfrichter ein anspruchsvolles Programm bereit. Die neuen Wettkampfregeln, festgelegt durch die Internationale Judo-Föderation (IJF) in Baku/Aserbaidschan am 06./07.01.2017, mussten innerhalb von zwei Wochen aufgenommen, weitervermittelt und angewendet werden. 
Eine Woche nach der Vorstellung der neuen Wettkampfregeln durch die IJF fand vom 12.-15.01.2017 das DJB-Seminar in Hennef/NRW statt. Daran nahmen - neben fast einhundert Kampfrichter/-innen aus dem gesamten Bundesgebiet - auch zehn Bundes-A-Kampfrichter des Brandenburgischen Judo-Verbandes teil, denen dadurch ihre vorgeschriebene jährliche Lizenzverlängerung bestätigt werden konnte.

v.l.n.r.: Gregor Weiß, Reinhard Knisse, Maik Sinkwitz, Daniel Klenner, Martin Schuch, Stephan Bode, Thomas Sternberg, Benjamin Golze, Doris Grewe, Jörg Rahn, Holger Lehmann, Andreas Hempel 

In diesem Jahr ging es darum, den am höchsten qualifizierten Referees aus den einzelnen Landesverbänden das Rüstzeug für eine Umsetzung der Regeländerungen zu vermitteln. Bestandteil der Weiterbildung waren eine Präsentation durch Stephan Bode (Bundes-Kampfrichterreferent), ergänzt durch Hinweise von Bernd Achilles (IJF-Kampfrichter- Direktor) und EJU-Kommissionsmitglied Andreas Hempel, sowie intensive Videoanalysen einzelner Kampfszenen und ganzer Kämpfe. In den Seminargruppen wurde sehr aktiv mitgearbeitet und es entspannen sich rege Diskussionen.

Wie wirken sich die Änderungen auf den Verlauf der Kämpfe aus? Wie reagieren die Judoka, unterstützt durch ihre Trainer? Diese Fragen konnte man zu diesem Zeitpunkt nur schwer beantworten. Es gab während der Analysen auch Hinweise seitens der Referenten (Mitglieder und Bewerter der Bundes-Kampfrichterkommission), in welchen Momenten die Kampfrichter in das Geschehen eingreifen sollten. Selbstverständlich wurden auch die Kriterien für die nunmehr zwei Bewertungen (Ippon und Waza-ari) erörtert und vermittelt. Außerdem erfolgte eine Gegenüberstellung von bisher stark eingeschränkten und nunmehr weitgehend erlaubten Griffen.

Am Sonntag trafen sich die Teilnehmer/-innen dann auf der Tatami. In der Praxiseinheit, ausgestaltet durch die beiden neuen Bundestrainer Richard Trautmann (Männer) und Pedro Guedes (Männer U21), gab es interessante Aspekte sowie Taktik- und Technik-Demonstrationen.

In der darauffolgenden Woche bestand die Herausforderung der BJV-Kamprichter darin, die Judoka und Trainer/-innen mit dem veränderten Regelwerk vertraut zu machen und somit einen Beitrag zum erfolgreichen Verlauf der LEM U15/18/21 in Strausberg zu leisten. Das erfolgte durch die Veröffentlichung der geänderten Regeln auf der BJV-Seite und die kurzfristige Durchführung der Schulungen in den BJV-Stützpunkten. Dafür möchte ich mich bei allen beteiligten Akteuren herzlich bedanken!

Die am vergangenen Wochenende durchgeführte Landesmeisterschaft war insofern ein Erfolg, als dass es von Seiten der Trainer kaum Kritik an den Kampfrichterleistungen gab. Die Kämpfe waren zum großen Teil sehr schön anzusehen. Auch die Kampfrichter selbst hatten sehr viel Freude an und wenig Schwierigkeiten bei den Auseinandersetzungen. Abgesehen von der Dauer des Wettkampfes schätzten die Beteiligten den Tag als gelungen ein. 

Wir hoffen, dass die am 04.02.2017 in Strausberg (DJB-RLT U21) und am 18./19.02.2017 in Frankfurt (O.) und Strausberg (NODEM U18/21 + U15) stattfindenden Wettkämpfe ebenso harmonisch verlaufen werden.

Text: Holger Lehmann (BJV-Kampfrichterreferent) 
Fotos: Erik, Gruhn, Falk Scherf

Achtung

Die Trainer-Ausbildung 2022 findet statt, dennoch gibt es noch freie Plätze und der Anmeldetermin wird bis zum 22.12.2021 verlängert!

Positionspapier des DOSB zur Inklusion