28.07.2017

Gemeinsam auf Erlebnistour im Isergebirge in Tschechien

Jänschwalder Judoka und Schüler der Förderschule Lübben erlebten zu Ferienbeginn wieder gemeinsam in der Praxis gelungene Inklusion und Erlebnispädagogik.
Auch 2017 fuhr der JC Kyoko Jänschwalde wieder gemeinsam mit den Förderschülern der „Schule am Neuhaus“ aus Lübben zu einer Projektfahrt ins Isergebirge. Bereits zum 12. Mal setzen damit beide in Zusammenarbeit mit der Stiftung SPI Niederlassung Brandenburg Süd-Ost ein sozialpädagogisches Projekt im Verständnis "Persönlichkeitsentwicklung durch Gruppenprozesse" um.
Auch in diesem Jahr nahm ein Schüler aus einer Familie teil, die seit einiger Zeit in Deutschland eine neue Bleibe gefunden hat. 
Die Schüler aus Lübben, und so auch Mjachdi, hatten sich mit fleißiger und erfolgreicher Mitarbeit in der Judo-AG der Förderschule die Möglichkeit der Teilnahme an der Fahrt erarbeitet.
So starteten in diesem Jahr elf Kinder und Jugendliche der Klassen 4 bis 10 aus Lübben ins Projekt. Für sie stand in den folgenden Tagen die Aufgabe, in sehr unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen gemeinsam mit anderen Kindern und Jugendlichen anspruchsvolle Aufgaben zu lösen.
Beide Seiten, die Schule am Neuhaus mit dem Bereich Sozialarbeit der Stiftung SPI und der Judoclub kooperieren bereits seit dem Jahr 2004 in verschiedenen Projekten.
Schüler und Kyoko-Sportler kennen sich aus der Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft an der Schule, von früheren gemeinsamen Projektfahrten, gemeinsamen Vorführungen in Lübben oder aus gemeinsamer Arbeit in der Sportwoche der Schule. Die daraus erwachsenen Kontakte führten schon häufig dazu, dass Freundschaften über die Projekte hinaus Bestand hatten.
Dies steht völlig in Übereinstimmung mit dem Ziel der Fahrt, den achtungsvollen Umgang miteinander entsprechend der Judowerte unter zum Teil recht anstrengenden Bedingungen zu üben und zu festigen.
So waren auf der Fahrt wiederum viele gemeinsame Aufgaben durch die Kinder und Jugendlichen zu lösen, bei denen häufig ohne die Unterstützung der anderen Teilnehmer der Erfolg nicht erreichbar ist. Die erfordert besonders der Mehrkampf mit 15 verschiedenen Disziplinen. Bei einer Altersspanne von 9 bis fast 18 Jahren war gleichzeitig auch die Verantwortung der Älteren für die Jüngeren eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Tour. 

So ging es dann am Freitag, dem 21. Juli mit insgesamt 21 Teilnehmern, zwei Kleinbussen und einem PKW von der Trainingsstätte des JC Kyoko in Jänschwalde/Ost im Haus der Generationen wieder auf große Fahrt in das Isergebirge nach Bedrichov in Tschechien.
„Jana und Radek Vales erwarteten unsere kleine Kolonne in der Pension in Bedrichov bereits mit der gewohnten Herzlichkeit und einem Mittag“, berichtet Martin Reißmann in Würdigung der langjährigen sehr guten Zusammenarbeit.
Dann startete der Mehrkampf auch in diesem Jahr mit einem Lauf und nach einer kurzen Pause in der Pension bereiteten sich dann noch alle mit einem Judotraining in Jablonec auf die im Dojo abzulegenden Disziplinen des über vier Tage konzipierten Wettbewerbs vor.
„Unsere Gastgeber Jana und Radek sicherten uns, auch bei den Launen des Wetters trotz Hitze und teilweise kräftigem Regen, wieder gute Bedingungen und alle Absprachen funktionierten. Sei es das Rafting und das Bewältigen von Herausforderungen im Klettergarten in Mala Skala, das Trainieren in der Judohalle in Jablonec und natürlich auch die Wanderung in Gruppen durchs Isergebirge, sowie das Baden in der Schwimmhalle in Jablonec“, ist Reißmann zufrieden. 
Bei der Wanderung in vier Gruppen zeigte sich in diesem Jahr, dass es gar nicht so leicht ist, den richtigen Weg durch das Gebirge zu finden. Letztendlich kamen aber alle trotz Umwegen und Regenschauern, wenn auch teilweise etwas spät, zum Mittagessen in der Hütte Lesni Chata an. Bevor dann am Montag der Leiter der Fahrt Martin Reißmann, am letzten Nachmittag in Bedrichov die Auswertung und Siegerehrung vorbereitete, stand für die Teilnehmer noch einmal der Besuch des Schwimmhalle in Jablonec auf dem Programm – ein Ersatz für den regenbedingten Ausfall des Besuchs der Sommerrodelbahn in Janov. 
Natürlich trug das schmackhafte Essen in der Pension Vales und in verschiedenen Hütten im Iser-Gebirge wieder dazu bei, dass trotz recht intensiver Belastung keiner schlapp machte und sich die 16 männlichen und fünf weiblichen Teilnehmer immer wieder mit Erfolg den Herausforderungen stellten.
Auch für einige gemütliche Stunden in der Pension Vales blieb noch Zeit. Nach sehr anstrengenden vier Wettbewerbstagen gab es dann am Montagabend auch eine mit Spannung erwartete Auswertung mit den Kindern und Jugendlichen in der Pension Vales. Jeder Teilnehmer am Mehrkampf erhielt seine Würdigung bzw. eine Erinnerung an die Fahrt. Besonders stolz waren natürlich die Sportler, die einen Pokal erkämpft hatten. Dabei standen in den Altersbereichen Lübbener Schüler und Kyoko-Judoka nebeneinander und freuten sich über ihre gemeinsam erreichten Ergebnisse. 
 Der Vorsitzende des JC Kyoko Daniel Klenner, der zur Fahrt selbst nicht dabei war, unterstützte wieder die Organisation in Vor- und Nachbereitung mit dem Haus der Generationen und im Judoclub. Somit waren das Zusammenkommen und die Verabschiedung beider Gruppen in Jänschwalde gut vorbereitet und gesichert, was einen guten Start und Abschluss der Fahrt garantierte.
„Unsere Fahrt nach Tschechien war insgesamt wieder ein toller Erfolg, wenn wir nach erlebnisreichen und anstrengenden Tagen am 25. Juli dann auch froh waren, als wir wieder alle 21 Teilnehmer wohlbehalten in Jänschwalde am Haus der Generationen bzw. an der Schule in Lübben verabschiedeten“, sagt Delegationsleiter Martin Reißmann mit sichtlicher Erleichterung. Schon jetzt besteht bereits bei vielen Kindern und Jugendlichen Interesse an einer Wiederholung der Fahrt im Jahr 2018.
„Ein großes Dankeschön gilt dem in diesem Jahr dem kleinen vierköpfigen engagierten Betreuer-/Fahrerteam darunter Carmen Orbke, Bastian Vollrath, und auch Marcel Steckling die mir bei dieser Veranstaltung ehrenamtlich zur Seite standen und in den Wettbewerben die Arbeit in Gruppen ermöglichten“, sagt Reißmann.
Die Fahrer der drei Kfz waren natürlich im Gebirge wieder besonders gefordert. Betreuer und Trainer verstanden es während der fünf Tage immer wieder, die Kinder und Jugendlichen zu begeistern und zu gemeinsamen Anstrengungen sowie besten Ergebnissen zu motivieren. Dazu gehörte sicher auch, dass sie die Anforderungen, die an die Teilnehmer standen selbst vorlebten.
Text: Martin Reißmann/Birgit Arendt
Fotos: Martin Reißmann

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