Gerade die neuen Auslegungen von Regeln, sorgten für einige Diskussionen und Schmunzeln. So sprach Thomas Jüttner von „Kriegstänzen“ auf der Matte oder Dominic Otschonovsky gab bei der Kontroverse, wann ein Tani-Otoshi oder artverwandte Technik im Bereich der U15 erlaubt ist, zu bedenken: „Die Nackenmuskulatur oder der Kopf weiß nicht, ob der Angriff nun von vorn oder von hinten kommt.“ Ein Konter ist nur von vorn (Bauch an Bauch) erlaubt, von der Seite oder von hinten aber verboten, zum Schutz der Gesundheit und zur Förderung des Angriffsjudos.
Ein Thema, dass mich und auch die anderen Teilnehmer sehr fasziniert hat, war der Vortrag von Marco Sielaff zum Thema „Was macht einen guten Kampfrichter aus?“
Zur Beantwortung dieser Frage sollten zu Beginn die Teilnehmer über eine App jeweils drei Schlagworte benennen. Worte wie Selbstvertrauen, Position, Auftreten und Ausstrahlung waren am häufigsten vorhanden.
Es folgte dann eine mit vielen lustigen Veranschaulichungen versehene Darstellung von verschiedenen Aspekten zum Auftreten, Körperhaltung und der Ausstrahlung eines Kampfrichters. Natürlich kamen auch dabei die Judowerte nicht zu kurz.
Der erste Tag endete mit Sporteinheit, wo jeder zwischen Judo, Volleyball oder Fußball seine Betätigung fand. Am Abend gab es das gemütliche Beisammensein.Am Sonntag wurde es dann konkreter, denn dort zeigte Pierre Eisfeld, Verbandstrainer der U15 in Berlin, wettkampfbezogene Situationen auf der Judomatte, wobei er die Ausarbeitung einer Wurftechnik auf dem Niveau der jungen Judoka demonstrierte. Im Anschluss zeigte er seine Bodenspezialtechnik und auch dort wurde Wert auf das Herausarbeiten gelegt. Dies diente zum Schärfen des Blickwinkes, um Bodensituationen besser einschätzen zu können. Die Teilnehmer probierten die Techniken interessiert aus.Als Fazit des Wochenendes kann ich jedem mal einen Perspektivwechsel empfehlen. Ein solches Seminar zeigt, wie schwer es doch mitunter ist, die richtige Entscheidung im Kampf zu treffen. Ich konnte selbst für mein eigenes Kampfverhalten Ideen mitnehmen.Text und Fotos: Sebastian Hesse